Hallo,
in diesem kleinen Guide sollen die wichtigsten Hinweise zur Pflege von Salvia divinorum Pflanzen gegeben werden.
Die Anleitung ist dabei zur Zeit noch nicht vollständig, soll aber helfen die häufigsten Fehler zu vermeiden.
Das Thema Luftfeuchtigkeit wird immer sehr hoch bewertet. Dies liegt daran, dass Salvia divinorum in einem
Gebiet von Mexiko gefunden wurde, wo es meist sehr feucht und etwas kühler ist. Ob dies der Ursprungsort
dieser Pflanze ist, vermag aber auch niemand mit Sicherheit zu sagen.
Gegen feucht-kühles Klima hat Salvia d. auch definitiv nichts auszusetzen, dies ist jedoch nicht die
einzige Möglichkeit sie zu halten. Früher hatte ich auch öfters meine Pflanzen mit Plastiktüten abgedeckt.
Inzwischen halte ich aber nur noch unabgedeckte Pflanzen bei Zimmerluft (wenn auch im Bad) oder draussen auf den
Balkon. Ohne Abdeckung hat man auf Dauer weniger Arbeit (Fäulniskontrolle, Algenentfernung etc.) und die Pflanzen
können mindestens genau so gut wachsen wie bei einer Luftfeuchte von annähernd 100 Prozent.
Weiterhin unterlasse ich es inzwischen auch die Pflanzen einzusprühen. Wirklich notwendig ist dies nicht und gerade
nicht so fitte Pflanze können solche einen ständigen Feuchtigkeitswechsel durchaus mit Blattabwurf quittieren.
Selbst Stecklinge, die man zum bewurzeln in ein Wasserglas steckt, muss man nicht unbedingt abdecken. Normalerweise
bleiben die Pflanzen alleine durch das Wasser stramm stehen. Nur beim Bewurzeln in feuchter Erde oder direkt nach dem
Eintopfen würde ich Pflanzen mit Glas oder Plastiktüte abdecken, da hier evtl. noch nicht genügend Wasser
angesaugt werden kann. Die Abdeckung aber dann möglichst bald wieder nach und nach entfernen.
Was Salvia divinorum Pflanzen jedoch nicht mögen ist ein schneller Wechsel der Luftfeuchte. Wenn man also an hohe
Feuchtigkeit gewohnte Pflanzen ohne Umgewöhnung einer normalen Luftfeuchte aussetzt, dann lassen sie schnell die Blätter
hängen und können auch daran sterben. Also immer schön langsam umgewöhnen (im Verlauf von Tagen Glas immer mehr anheben bzw. immer mehr
kleine Löcher in die Abdecktüte schneiden).
Auch wenn Salvia divinorum oft eher als Schattenpflanze eingeordnet wird, so braucht sie doch genügend Licht, um
ordentlich zu wachsen. Bis zu einem gewissen Grad gilt hier also: je heller, desto besser. Dabei sollte man jedoch
volle Sonneneinstrahlung über Mittag vor allem im Frühjahr und Sommer vermeiden. Morgen- oder Abendsonne ist hingegen
ok.
Am allerbesten ist es jedoch, wenn es alleine durch indirektes Licht bereits sehr hell ist. Ein Ost-, West- oder Nordplatz
mit freiem Himmel ist beim Outdooranbau also sehr gut. So ist es sehr hell, ohne dass dafür eine direkte Sonneneinstrahlung über längere
Zeit notwendig ist. Beim Anbau im Zimmer ist zum Beispiel ein heller Fensterplatz in einem kühlen Bad der perfekte Ort für
Salvia divinorum.
Im Winter reicht das Licht von draussen meist nicht aus. Salvia verliert daher gerne viele ihrer Blätter die über den
Sommer gewachsen sind, sobald es dunkler und die Tage kürzer werden. Die Pflanzen überleben zwar in dieser Form meist bis es wieder heller wird
und treiben dann im Frühjahr üblicherweise wieder gut aus. Bis dahin sehen sie dann aber nicht sehr ansehnlich
aus.
Daher empfiehlt es sich, die Pflanzen per Zeitschaltuhr gesteuert zu beleuchten. Am besten sind dafür
Leuchtstoffröhren (1.20m lange aus dem Baumarkt sind mit Abstand am billigsten) oder Energiesparlampen (platzsparender) geeignet, da
diese einen guten Wirkungsgrad haben und viel Licht bei recht geringer Wärmeentwicklung abstrahlen.
Glühbirnen jeglicher Art (auch Pflanzenbirnen) sind hingegen ungeeignet - viel zu wenig Licht bei hoher
Wärmeentwicklung. Natriumdampflampen sind zwar hell, jedoch eher im roten Spektrum, erzeugen aber auch meist zu viel
Wärme und eine trockene Luft, was Salvia eher nicht mag. Nicht zu starke Metalldampflampen könnten jedoch ganz gut
funktionieren. Zusatzbeleuchtung empfiehlt sich auch, wenn man nur über einen dunklen Standort in der Wohnung
verfügt.
Ich halte meine Pflanzen im Winter in einem recht dunklen Bad, beleuchte diese aber inzwischen mit einer 115W
rot-blauen CFL (grosse Energiesparlampe) von MaxGrow, was diese sehr mögen. Im Frühjahr, wenn es frostfrei ist, kommen
die Pflanzen auf einen Nord-West Balkon, wo vor 17 Uhr keine direkte Sonne die Pflanzen bescheint. Diesen Platz mögen sie sehr
und werden so über den Sommer meist noch fetter.
Bei der Umstellung von drinnen nach draussen sollte man bedecktes Wetter wählen, damit sich die Pflanzen
erstmal wieder an UV-Strahlung gewöhnen können, die sonst von den Fensterscheiben zurückgehalten werden. Beachtet man dies
nicht, so können die ersten direkten Sonnenstrahlen zu Verbrennungen der Blätter führen (schnelle Bildung von grossen schwarz-braunen Flecken).
Salvia divinorum wird meist auf Erde angebaut. Hydroponische Zucht ist sicher auch gut möglich, wird aber vom
Hobbygärtner eher selten praktiziert. Darum gehe ich hier nur auf den Anbau mit Erde ein.
Bei der Erde sollte man nicht unbedingt sparen. Bei einer guten Erde hat man weit weniger mit Mangelsymptomen zu
kämpfen und die Pflanzen wachsen schneller und besser. Billige Erde besteht zum grossen Teil aus Torf. Gute Erde
besteht hingegen auch zu grossen Anteilen aus Komposterde und anderen Bestandteilen wie Wurmhumus, Guano etc.
Ich persönlich finde den "All Mix" der Firma BioBizz recht gut. Darin ist viel Kompost und Wurmhumus enthalten.
Ist zwar eigentlich glaub ich eher für Hanfpflanzen gedacht, wird aber von allen Pflanzen gemocht. Wir verwenden diese
Erde daher auch für unsere Balkon- und Zimmerpflanzen, die sich mit kräftigem Wachstum bedanken.
Man kann der Erde noch bis zu 1/3 an auflockernden Stoffen wie Seramis oder Perlite beifügen. Dies ist nicht unbedingt
notwendig, allerdings halten diese Stoffe die Erde schön luftig, wodurch man die Pflanzen nicht ganz so schnell übergiessen
kann.
Ich pflanze immer gleich mehrere Pflanzen in einen Topf, da ich damit sehr gute Erfahrungen gemacht habe.
Da passen meist so zwischen 3 und 10 Pflanzen in einem Topf. Die Topfgrösse sollte den Pflanzen angepasst sein und
so gewählt werden, dass die Pflanzen nicht zu schnell austrocknen, aber auch nicht zu lange nass bleiben.
Eine kleine Pflanze in einem grossen Topf wird meist übergossen, während zu grossen Pflanzen in zu kleinen Töpfen
mitunter zweimal am Tag gegossen werden müssten. Daher kleine Pflanzen erstmal in kleiner Töpfe pflanzen und dann erst bei Bedarf
in grössere umtopfen. Für meine mittelgrossen Pflanzen verwende ich üblicherweise 4 Liter Töpfe.
Von der Erde gleich zum Giessplan. Topfgrösse und Wassermenge sollten so gewählt sein, dass man alle 2-3 Tage ordentlich
giessen muss, weil die Töpfe recht trocken geworden sind. Somit werden die Wurzeln mit jedem Giessen schön nass, haben
aber vor dem nächsten Giessdurchgang wieder die Möglichkeit ordentlich "Luft zu holen". Falls die Erde nämlich
ständig nass sein sollte, dann fangen die Wurzeln in dieser Staunässe schnell an zu gammeln, was oft den Tod der
Pflanze bedeutet. Tückisch dabei ist, dass Pflanzen mit kranken Wurzeln gerne schlaffe Blätter haben und Mangelerscheinugnen
zeigen, so dass man gewillt ist mehr zu giessen oder zu düngen, was in dem Fall aber genau das falsche wäre.
Übergossene Pflanzen haben meiner Erfahrung nach oftmals braun-graue Blattränder und Spitzen. Ausserdem fallen
die Blätter sehr leicht ab und das Wachstum geht nur sehr schleppend voran. Auch Stammfäule tritt bei solche
Pflanzen öfters auf.
Auch bei Pflanzen die bei sehr hoher Luftfeuchte wachsen (abgedeckt) muss man aufpassen, dass man nicht zu viel giesst.
Ob die Erde im Topf und nicht nur auf der oberflächlich trocken ist, kann man
am besten feststellen, indem man den Topf kurz ein kleines Stück anhebt. Töpfe mit sehr trockener Erde sind auch sehr leicht,
während nasse Töpfe deutlich schwerer sind. Mit der Zeit bekommt man ein gutes Gefühl, welche Topfgrösse wie schwer sein
sollte, bevor man wieder giessen muss. Alternativ kann man auch den Finger etwa 2-3 cm tief in die Erde stecken und deren
Feuchtigkeit prüfen. Der Topfhebetest ist aber meist zuverlässiger.
Lieber die Pflanze etwas zu wenig als zu viel giessen. Selbst wenn die Pflanzen mal richtig hängen, so erholen sie sich
meist recht gut, nachdem man wieder Wasser gegeben hat. Überwässerte Pflanzen bekommt man aber schwerer wieder trocken.
Wenn die Erde zu trocken war, muss man jedoch aufpassen, dass das Wasser nicht einfach durchläuft und gar nicht aufgenommen
wird. Ein Untersetzer ist da sehr empfehlenswert. Ausserdem sollte man in diesem Falle erstmal langsam die Oberfläche
gleichmässig befeuchten, bevor man die Pflanze richtig giesst.
In Normalfall sollte Leitungswasser übrigens vollkommen ausreichen.
Wenn die Pflanzen gerade frische Erde bekommen haben, dann ist erstmal für eine gewisse Zeit keine
Düngung notwendig. Wie lang diese Zeit ist, hängt von der Qualität der Erde und der Topfgrösse ab.
Aber 1-3 Monate nach den Ein-/Umtopfen sollte man schon wieder anfangen zu düngen. Dabei kann
man normalen Grünpflanzendünger nehmen, der ein recht ausgeglichenes Verhältnis von Stickstoff (N),
Phosphor (P) und Kalium (K) besitzt. Diese NPK-Ziffer steht auf jedem Dünger und die Ziffern sollten
halt nicht all zu stark abweichen z.B. 10-6-8 oder 20-18-20 oder 4-2-3.
Der Phosphor Wert ist meist am geringsten und der Stickstoffwert am höchsten.
Von Vorteil ist es, wenn der
Dünger zusätzlich auch Spurenelemente wie z.B. Magnesium, Eisen, Zink enthält. Düngestäbchen habe ich
noch nicht probiert, aber bei entsprechendem NPK-Mix spricht eigentlich nichts gegen deren
Verwendung.
Man kann einen neuen Dünger lieber erstmal etwas vorsichtiger dosieren und die Reaktion der Pflanzen
beobachten, bevor man sich an die volle vorgeschriebene Dosis herantastet. Im späten Herbst und Winter brauchen
dabei die Pflanzen weniger Dünger als in der Hauptvegetationszeit Frühling und Sommer. Ich persönlich dünge
lieber öfters ein wenig als selten mit einer hohen Dosis.
Pflanzen sollten üblicherweise nicht auf trockene Erde gedüngt werden. Wenn die Erde also zu trocken ist, dann
erstmal mit normalem Wasser anfeuchten und kurz warten bevor man Dünger gibt.
Wenn die Pflanzen schön dunkelgrüne grosse Blätter haben, dann ist alles ok. Hellgelbe Blätter, rote Stängel oder
rötliche Blattränder deuten hingegen eher auf einen Nähstoffmangel hin. Auch bei Salvia scheint es so zu sein,
dass sich Probleme mit Makronährstoffen (Stickstoff-Phosphor-Kalium) eher an den alten, unteren Blättern bemerkbar
machen, während mangelnde Spurenelemente eher an der Triebspitze zu sehen sind (z.B. sehr helle, kleinwüchsige Spitze
mit verlangsamten Wachstum).
Bei der Wahl des Düngers sollte man auch beachten, dass die Blätter evtl. konsumiert werden. Man sollte hier also
nicht irgendeine Chemiebrühe nehmen, sondern für Nahrungsmittelpflanzen (Tomaten etc.) zugelassene Dünger. Am besten mal direkt
danach fragen, da ich leider auch keine speziellen Marken empfehlen kann. Ein guter Wachstumsdünger für andere Rauchpflanzen
;-) sollte auch ganz gut geeignet und in jedem besseren Headshop erhältlich sein.
Salvia divinorum Pflanzen brauchen neben Düngung und gelegentlichem Umtopfen bzw. Kürzen nicht all zu viel Pflege.
Sollte ein Trieb zu lang werden, dann kann man ihn einfach kürzen. Am Boden sollte ein kleines Stück stehen bleiben,
welches neu austreiben soll und aus dem abgeschnittenen Teil kann man einen Kopfsteckling und eventuell
noch ein paar Stammstecklinge zurecht schneiden. Zum Thema
Vermehrung von Salvia divinorum - Stecklinge selber machen
haben ich eine extra Anleitung geschrieben.
Neben diesen Kürzungen bei Bedarf führe ich meist im Frühjahr eine Komplettpflege durch. Dabei werden die
alten, oftmals langen und spärlichen Triebe vom Winter zu Stecklingen verarbeitet. Der stehengelassene Teil treibt
im Frühjahr besonders gut wieder aus und auch die Stecklinge wurzeln gut an. So kann man in kurzer Zeit seinen
gesamten Pflanzenbestand verdoppeln. Wenn man mehrere Pflanzen hat, dann sind auch gelegentliche Problemfälle
nicht so schlimm, da man mit den restlichen Pflanzen seinen Bestand wieder aufstocken kann.
Gerade wenn die Pflanzen nicht so gesund erscheinen, sollte man sie auch mal genauer betrachten und nach Schädlingen
absuchen.
Schädlinge machen sich meist durch Frasspuren, abfallende und/oder eingerollte Blätter und langsames Wachstum bemerkbar. Die Hauptfeinde
dabei sind: Spinnenmilben, Thripse, Blattläuse, Raupen, Schnecken und schwarze Fliegen. Weisse Fliegen gibt es zwar auch, aber diese
sind meines Wissens bei Salvia eher selten ein Problem. Selbst wenn man diese Schädlinge bisher nicht hat, so
können diese in der warmen Jahreszeit leicht von draussen kommen oder per Pflanzen/Blumen eingeschleppt werden.
Spinnenmilben sorgen für hellgelb gepunkte Blätter, da sie deren Saft aussaugen. Diese Schäden fallen einem oft auch eher
auf, als die Schädlinge selbst. Junge Spinnenmilben sind mit blossem Auge namlich kaum erkennbar. Ältere Tiere sind
jedoch dunkler und man kann sie mit geübten Blick und in gutem Licht
recht leicht erkennen. Besonders bei Wärme krabbeln diese kleinen Spinnen auch sehr munter herum. Es gibt eher schwarze
und eher rötliche Spinnenmilben. Beide Sorten sind gleichermassen nervig. Bei starkem Befall sieht man sogar an
den Triebspitzen und Blatträndern die feinen Spinnenfäden - im Extremfall ist alles eingesponnen und die Pflanze
geht ein. Zum Glück scheint Salvia jedoch nicht die schmackhafteste Pflanze für diese Tierchen zu sein und so lassen
sie sich gewöhnlich im Zaum halten. Das schlimme ist jedoch, dass selbst eine kleine Spinnenmilbe, die irgendwo unter
einem Blatt eine Bekämpfungsaktion überlebt hat schon bald wieder eine komplette neue Population hervorbringen
kann. Wenn man sie aber nicht ganz bekämpfen kann, dann sollte man sie wenigstens unter Kontrolle und ihre
Anzahl gering halten. Das feuchtkühle Klima, was Salvia Pflanzen mögen, können die Spinnenmilben zum Glück gar nicht leiden und
vermehren sich unter solchen Umständen auch wesentlich langsamer.
Thripse zählen auch zu den Schädlingen, die Salvia gefährlich werden
können. Die Larven sind wieder weitaus schlechter zu sehen als die erwachsenen etwa 1-2mm langen Thripse.
Dafür sind die grünlichgelben Larven wesentlich weniger mobil und oft an den gut sichtbaren Frasstellen zu finden. Die
erwachsenen Tiere hingegen sind sehr mobil und können schnell hin und her springen. Somit können sich Thripse auch schneller
von Pflanze zu Pflanze ausbreiten als z.B. Spinnenmilben, so dass man bei Befall sich alle seine Pflanzen gut ansehen
sollte. Thripse sorgen für hellgelbe Frasstellen, die aber etwas grossflächiger sind und silbrig glänzen können.
Ausserdem sind die Blätter (hauptsächlich an der Unterseite) teilweise mit klebrigem Sekret bedeckt und man kann auch
die Verdauungsreste der Larven in Form von winzig kleinen Kügelchen entdecken.
Blattläuse halten sich fast immer an den zarten Triebspitzen auf.
Somit sind diese ansonsten durch ihre grüne Farbe gut getarnten Schädlinge recht leicht zu entdecken. Ausgewachsene
Blattläuse sind auch im Vergleich zu Thripsen oder gar Spinnenmilben eher gross. Durch Blattläuse ausgesaugte Blätter
sind eingerollt und kleinwüchsig. Blattläuse produzieren auch noch mehr klebriges Sekret als Thripse. Die Tiere bilden
oftmals grosse Familien und sind recht wenig mobil, ob wohl sie die Möglichkeit dazu hätten. Durch ihre räumliche
Begrenzung auf die jungen zarten Blätter und Triebe kann man sie recht leicht restlos bekämpfen.
Raupen und Schnecken sorgen für grosse Frasslöcher. Beide Arten
können dabei sehr mobil sein und grossen Hunger an den Tag legen. Aber auch hier scheint Salvia nicht allen zu
schmecken. Unbemerkt können diese Schädlinge jedoch recht schnell selbst grosse Blätter wegfressen. Absammeln ist
meist der erfolgreichste Weg das es sich in Normalfall auch nur um wenige grosse Individuen handelt.
Schwarze Fliegen sind ein guter Indikator für zu feuchte Erde. Dann
legen nämlich diese Fliegen ihre Eier in die Erde. Die daraus schlüpfenden Larven fressen totes Material, knabbern
aber auch an den Wurzeln und können im Übermass zum echten Problem werden. Die ständig rumschwirrenden schwarzen
Fliegen sind ausserdem überaus lästig. Selteneres Giessen mit zwischenzeitlichem Austrocknen hilft ganz gut.
Am Topfboden und als Abdeckschicht 2-3cm Seramis gehen auch sehr gut, da so die Fliegen schlechter an die Erde
kommen und somit an der Vermehrung gehindert werden.
Bilder von Schädlingen und weitere Hinweise sind in meiner
Bildergalerie zu sehen.
Abhilfe durch Spritzbrühe
Spinnenmilben, Thripse und Blattläuse erledigt man am besten mit einer Spritzbrühe, die man mit einer Sprühflasche
über alle Blätter verteilt. Vor allem bei Spinnenmilben und Thripsen sollte
man am besten wirklich jedes Blatt, besonders auch an der Blattunterseite,
besprühen, da sich dort meist die Jungtiere und Eier befinden.
Einer Spritzbrühe kann man dabei einen, zwei, oder alle drei der folgenden Komponenten hinzufügen:
Tabaksud: hergestellt aus etwa 10g Tabak, die über Nacht in Wasser eingeweicht wurden (Tabakreste abfiltern und wegwerfen)
Parafinöl: etwa 5ml auf 1l warmes Wasser, sehr gut schütteln, damit sich eine Emulsion bildet und beim Sprühen immer mal schütteln
Spruzit: Spritzmittel der Firma Neudorff, welches Pyrethrine enthält (wird ziemlich schnell wieder abgebaut)
Auf alle Fälle sollte man ein paar Tropfen Spülmittel hinzufügen, da dieses dem Wasser die Oberflächenspannung nimmt
und somit die Blätter besser benetzt werden.
Das im Tabak enthaltene Nikotin ist ein gutes Nervengift, auch für Schädlinge. Im Hinblick auf das Nikotin, welches
auf den Blättern bleibt, haben die meisten sicher bei diesem Schädlingsbekämpfungsmittel am wenigsten vorbehalte.
Auch Parafinöl könnte auf den Blättern zurückbleiben und soll es teilweise auch. Dadurch verkleben nämlich die Poren
der Schädlinge und diese können nicht mehr richtig atmen. Blätter die oft damit eingesprüht wurden, sollte man daher
sicher nicht mehr rauchen. Man könnte die Blätter jedoch nach erfolgreicher Bekämpfung vorsichtig mit klarem
Wasser abspülen und so Nikotin und/oder Parafinöl entfernen.
Das in Spruzit enthaltene Pyrethrine wird aus Chrysamthemenblättern gewonnen und ist ein recht wirksames Insektizid,
welches aber unter der Einwirkung von Licht sehr schnell zersetzt wird. Es dringt zum Teil in die Pflanze ein, so
dass es alle saugenden Insekten (Spinnenmilben, Thripse, Blattläuse) aufnehmen. Trotzdem sollte man die Pflanzen
gründlich von allen Seiten einsprühen.
Es ist empfehlenswert den Spritzdurchgang 1 bis 2 mal nach jeweils 1-2 Wochen zu wiederholen. So sind neue
Jungtiere aus eventuell noch vorhandenen Eier geschlüpft und werden sofort bekämpft. Vor allem bei Spinnenmilben
sollte man diese Nachfolgespritzungen nicht weglassen. Blattläuse schafft man hingegen oft gleich beim ersten Mal.
Bei Anwendung gewisser Vorsichtsmassnahmen (langer Zeitraum vom Sprühen bis zur Ernte, eventuelles Abspülen der Blätter)
kann man Blätter von so behandelten Pflanzen auch noch rauchen oder kauen. Am sichersten ist es jedoch solche
Blätter nicht unbedingt zu konsumieren.