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Die deutsche Salvia divinorum FAQ

V1.53 vom 19.7.2010
(c) / Psykick.de



Willkommen bei der deutschen Salvia divinorum FAQ (Frequently Asked Questions). Hier sollen die häufigsten Fragen zu Salvia divinorum beantwortet werden.
Die FAQ wird ständig erweitert und aktualisiert. Es lohnt sich also ab und zu wieder auf meiner Salviawebseite Realityshift vorbeizuschauen.
Schickt Anregungen, Bemerkungen und weitere Fragen zur FAQ an .

Es ist nicht erwünscht, dass diese FAQ oder Teile davon an anderen Stellen im Internet verbreitet werden, da keine veralteten Versionen in Netz herumschwirren sollen.
Wenn es doch jemand nicht lassen kann Teile dieser mit Mühe erstellten FAQ woanders hin zu kopieren, könnte bitte wenigsten einen Link zur Ursprungsseite auf http://psykick.de/salvia/ einfügen. Dankeschön.



Inhaltsverzeichnis:

1. Die Pflanze / Die Substanz - Was ist Salvia divinorum / Salvinorin A ?
2. Der Konsum - Wie nimmt man es ein ?
2.1 Wie funktioniert das Rauchen von Salvia divinorum ?
2.2 Kann man Salvia im Vaporizer konsumieren ?
2.3 Wie funktioniert die orale Aufnahme von Salvia divinorum ?
2.4 Welche Mengen benötigt man für einen Trip ?
3. Die Wirkung
3.1 Wie wirkt Salvia divinorum/Salvinorin A ?
3.2 Wie ist der Wirkungsverlauf
3.3 Warum wirkt bei mir Salvia nicht, oder nur sehr schwach ?
3.4 Warum wirkt Salvia bei manchen Personen erst nach einigen Versuchen ?
3.5 Wie wirkt Salvinorin A im Gehirn ?
3.6 Welche Gegenmittel gibt es ?
4. Die Gefahren - Welche gibt es und wo liegen sie ?
4.1 Macht Salvia divinorum süchtig ?
4.2 Welche Nebenwirkungen gibt es ?
4.3 Welche körperliche Gefahren existieren und wie sieht es mit der Toxizität aus ?
4.4 Wie sieht es mit geistigen Gefahren aus ?
4.5 Wie sieht es mit Gefahren beim Konsum von (fast) reinem Salvinorin A aus ?
4.6 Was ist mit Jugendlichen oder labilen Persönlichkeiten ?
5. Set und Setting - Wie sorge ich für eine sichere Reise ?
5.1 Welchen Einfluss hat das Set/die Grundstimmung ?
5.2 Welches Setting/Umfeld ist zu empfehlen ?
5.3 Ist Salvia divinorum partytauglich ?
5.4 Wozu braucht man einen Tripsitter ?
5.5 Gibt es "schlechte Trips", und was macht man in dem Falle ?
6. Wie sind Wechselwirkungen mit anderen Drogen und existiert Toleranzbildung ?
6.1 Kann ich es mit anderen Drogen mischen - welche Wechselwirkungen gibt es ?
6.2 Wie sieht es mit der Toleranz aus ?
7. Erwerb - Welche rechtlichen Grundlagen gelten für Salvia divinorum und wo ist es erhältlich ?
7.1 Ist Salvia divinorum legal?
7.2 Wo ist es erhältlich ?
7.3 Wie sieht es aus ?
7.4 Wieviel kostet es ?
7.5 Was kosten Extrakte ?
7.6 Es gibt mehrere Sorten? Was ist was ?
7.7 Was ist Salvia-Farbstoff ?
7.8 Salvia und Drogentest ?
8. Anbau und Pflege - Wie baue ich Salvia divinorum selber an ?  Siehe auch: Die Salvia divinorum Anbauhilfe
8.1 Kann man Salvia divinorum in Europa selber anbauen ?
8.2 Wo bekomme ich Samen her ?
8.3 Wo bekomme ich meinen ersten Steckling her ?
8.4 Wie gewöhne ich die Pflanzen an eine andere Luftfeuchtigkeit ?
9. Ernte und Lagerung
9.1 Wann und wie kann ich ernten ?
9.2 Wie soll ich es lagern ?
9.3 Wie sieht es mit der Haltbarkeit aus ?
10. Extrakte
10.1 Was ist ein Salviaextrakt ?
10.2 Welche Extraktarten gibt es ?
10.2.1 Flüssigextrakte
Salvia-Farbstoff
10.2.2 Feste Extrakte
10.2.2.1 xX-Extrakte
Rohextrakt
standardisierter Extrakt
10.2.2.2 Black Wax
10.3 Wie kann ich selbst einen Extrakt machen ?


1. Die Pflanze / Die Substanz - Was ist Salvia divinorum / Salvinorin A ?

Salvia divinorum ist eine besondere Salbeiart (Salvia=Salbei) aus Mexiko. Sie wächst dort in einem recht kleinen Gebiet in der Sierra Mazateca im Bundesstaat Oaxaca.
1962 hat R. Gordon Wasson auf einer Expedition mit Albert Hofmann Exemplare zur Identifikation an Dr. Epling geschickt, der diese Pflanze als neue Salbeiart identifizierte und erstmal botanisch beschrieb.
Die ersten lebenden Exemplare brachte jedoch Sterling Bunnell im Herbst 1962 nach Amerika, nachdem er sie vom mazatekischen curandero (Schamanen) Isauro Nave erhalten hatte, und verbreitete sie von dort weiter. Somit stammen die meisten heutigen Salvia divinorum Pflanzen von diesem Bunnell-Stamm ab. (siehe auch Entheogene Blätter 16 September 2003)

Karte Oaxaca
Karte von Mexiko
Blüte wild
Salvia divinorum (blühende Pflanze in Mexiko)
[image (c) *]

Die Pflanze besitzt einen sehr charakteristischen viereckigen, mitunter hohlen, Stängel und gegenständige Blattpaare. Die Blättern besitzen manchmal einen seidigen Glanz. Besonders die Stängel können einen charakteristischen Geruch verströmen, den man aber nur in der Nähe oder bei Berührung wahrnimmt. Die Pflanze kann zwar weiss-lilafarbene Blüten ausbilden, setzt aber sehr selten fruchtbare Samen an.
Historische Namen sind: Ska Maria Pastora (Kraut der Schäferin), Hierba de la Virgin (Kraut der Jungfrau) evtl. Pipilzintzintli. Geläufige deutsche Namen sind: Zaubersalbei, Wahrsagesalbei, Aztekensalbei oder einfach nur Salvia (obwohl das nur der lateinische Name für die grosse Salbei-Familie ist). Im Englischen wird Salvia divinorum auch Diviners Mint oder Diviners Sage genannt.

Klon
Salvia divinorum (Bunnell-Stamm (ehemals Wasson-Hofmann-Stamm))
[image: SalviaD-Mailingliste]
Gesunde Salvia Pflanze
Sehr gesundes Exemplar
[image: somewhere from the net]

Salvia divinorum ist ein Halluzinogen und enthält als psychoaktiven Hauptbestandteil "Salvinorin A" - ein Diterpen (kein Alkaloid).

Salvinorin A
Salvinorin A
[(2S,4aR,6aR,7R,9S,10aS,10bR)-9-(acetyloxy)-2-(3-furanyl)-dodecahydro-6a,10b-dimethyl-4,10-dioxo-2h-naphtho[2,1-c]pyran-7-carboxylic acid methyl ester]

Desweiteren existieren auch Salvinorin B bis I, Salvinicin A und B, Divinatorin A, B und C, sowie Salvidivins A bis D, welche aber nur in sehr geringen Mengen vorliegen. 1g trockene Blätter enthält im Schnitt 2.5mg Salvinorin A, aber nur jeweils ca. 0.2-0.01mg der anderen Inhaltsstoffe.
Eine sehr gute Übersicht von Marcus zu vielen Inhaltsstoffen von Salvia divinorum inklusive ihres chemischen Aufbaus als PDF gibt es hier:

Alle diese Stoffe werden zur Zeit mit unterschiedlicher Intensität erforscht, da sie auch für die Pharmaindustrie interessant sind.

Salvinorin A ist in allen Pflanzenteilen mehr oder weniger stark vorhanden. Es wird in kleinen Drüsen gebildet, die hauptsächlich auf der Blattunterseite zu finden sind. Die Blätter enthalten daher auch den meisten Wirkstoff - ca. 0.5-3.5 mg Salvinorin A pro Gramm trockene Blätter. Stamm und Wurzeln enthalten nur sehr wenig Wirkstoff.
Salvia divinorum ist bisher die einzige Quelle von Salvinorin A. Andere Salbeiarten wie z.B. der Feuersalbei (Salvia splendens) besitzen daher nicht die gleiche psychoaktive Wirkung wie Salvia divinorum, sondern verfügen maximal über relativ schwache beruhigende Effekte. Salvinorin A kann zur Zeit nicht so einfach synthetisch hergestellt werden.
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2. Der Konsum - Wie nimmt man es ein ?

Da der höchste Wirkstoffgehalt in den Blättern vorliegt, werden nur diese verwendet. Dabei gibt es verschiedene Wege den psychoaktiven Wirkstoff aufzunehmen. Zum einen kann man trockene Blätter oder einen konzentrierten Extrakt aus Blättern rauchen oder vaporizern/verdampfen. Die zweite Methode ist die Aufnahme über die Mundschleimhaut, indem man frische oder (eingeweichte) trockene Blätter kaut bzw. Extrakte sublingual (unter der Zunge) verwendet.
Wie bei wohl allen psychoaktiven Substanzen ist die Wirkung je nach Methode anders ausgeprägt.
Nicht jede der beiden Methoden funktioniert bei jedem Menschen. Die Rauchvariante wirkt aber oft zuverlässiger als die Kauvariante.
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2.1 Wie funktioniert das Rauchen von Salvia divinorum ?

Man raucht wie gesagt Blätter oder Extrakte aus Blättern. Die Rauchmethode ist nicht traditionell, sondern eher eine Entdeckung des Westens und wird daher nicht von den Mazateken verwendet.
Wenn man normale trockene Salviablätter raucht, so muss man zwischen 0.05-1g rauchen (im Schnitt 0.25g). Da Salvinorin A im Körper sehr schnell abgebaut wird, muss man diese Menge möglichst in 1 heissen Zug rauchen, um maximale Effekte zu bekommen (Salvinorin hat eine recht hohe Verdampfungstemperatur).
Nun ist das aber eine ganze Menge Material und deshalb ist dies eigentlich nur mit einer Bong/Wasserpfeife möglich. Salvia-Joints oder Salviablätter in der Pfeife sind viel zu heiss, um in kurzer Zeit genügend Material zu verbrennen. Deshalb führen diese Rauchmethoden meist nur zu einem leichten relaxtem Flash. Beim Joint ist das auch eine praktische natürliche Schutzmassnahme, denn auf einem starken Salviatrip kontrolliert keiner mehr, wie er den Joint hält. So könnte es leicht zu Brandschäden kommen.
Salviaextrakte stellen eine Ausnahme dar. Da hier der Wirkstoff konzentriert wurde, können Extrakte durchaus mit Erfolg auch per Pfeife oder Joint konsumiert und eine Wirkung festgestellt werden. Konsum per Joint halte ich aber aus dem ebend genannten Grund (Feuergefahr) für potentiell gefährlich.
Am besten nimmt man also eine Bong (Eisbong kühl den Rauch zusätzlich) und füllt das Köpfchen mit zerkleinerten Salviablättern (mit den Fingern zerbröseln). Am Anfang immer erstmal wenig nehmen und schauen, wie stark es wirkt. Später kann man dann immer noch langsam die Menge etwas steigern. Dann nimmt man eine sichere und bequeme Position ein. Man atmet noch zwei-drei Mal tief ein und aus, um den Sauerstoffgehalt des Blutes zu erhöhen und das CO2 aus der Lunge auszustossen. Dadurch kann man den dann folgenden Salviarauch länger in der Lunge halten. Man atmet dann nochmal tief aus und raucht dann das Köpfchen in möglichst einem Zug leer. Das Feuerzeug lange/ständig zum Anfeuern an die Blätter halten. (Nur Feuerzeuge benutzen, die danach nicht von alleine weiterbrennen - kein Zippo !).
Hinweis an die Bongraucher: man sollte beim Salviarauchen kontinuierlich Rauch einatmen bis sozusagen nichts mehr gross in die Lunge passt. Die sonst oft übliche Methode des Bongrauchens - Bong voll Rauch ziehen und sobald dieser am Mundstück angelangt ist das Kickloch öffnen - ist für Salvia nicht so günstig, da in ein Bongvolumen selten ein ganzes Köpfchen passt (es sei denn es handelt sich um eine Riesenbong). Da muss man halt entweder mehrmals ziehen oder einmal sehr lange. Einmal sehr lange ist bei Salvia wesentlich besser! (das Kickloch braucht man bei Salvia nicht wirklich) Am besten versucht man dabei "in den Bauch" (mit Hilfe des Zwerchfells) zu atmen (einfach bewusst beim Einatmen den Bauch heben) und nicht nur wie oft üblich in den oberen Teil des Brustkorbes. Die falsche Art des Rauchens kann durchaus dafür verantwortlich sein, dass einige Personen nicht viel spüren.
Nicht zu stark saugen, sonst wird der Rauch zu heiss und kratzt sehr stark im Hals (schlucken kühlt etwas). Nachdem nichts mehr glüht, hält man den Rauch möglichst lange (5-30 Sekunden) an (sehr wichtig - je länger, umso besser). Eine gute Methode ist es, nach ein paar Sekunden ca. 1/4 des Rauches wieder auszuatmen und mit diesen 1/4 Lungenkapazität etwas frische Luft zu atmen, während die restlichen 3/4 noch mit dem Salviarauch gefüllt sind.
Während man den Rauch in der Lunge hält, stellt man die Bong sofort neben sich (ohne aufzustehen) oder gibt sie einem Freund, der sie schnell abnehmen sollte. Dies ist wichtig, da die Wirkung beim Rauchen sehr abrupt einsetzen kann (innerhalb von Sekunden). Wenn man noch eine Bong, einen Joint oder ein brennendes Zippo in der Hand hat, während die Wirkung einsetzt, kann es zu Wasser- oder noch schlimmer zu Brandschäden (auch durch evtl. vorhandene Restglut in der Bong) kommen. Darum folgenden Tip mit Vorsicht behandeln:
Wenn man die Portion nicht in einem Zug schafft, kann man, nachdem man den ersten Zug lange in der Lunge behalten hat, noch einen zweiten nehmen. Erfahrene User kennen den Einsatz und können so auch mehr Züge nehmen und trotzdem noch rechtzeitig das Rauchgerät abstellen. Ich selber rauche aber eigentlich immer nur einen Zug und lasse lieber einen minimalen Rest ausglühen, während ich den ersten Zug so länger in der Lunge behalte.
Der Konsum per "Eimer" funktioniert zwar, allerdings schmeckt der Rauch auf die Weise extrem ekelhaft und ist weniger gekühlt als in der Bong. Ausserdem besteht die Gefahr, dass man den Eimer umkippt, falls das eigene Bewusstsein mal zu weit in anderen Welten wandelt.
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2.2 Kann man Salvia im Vaporizer konsumieren ?

Salvinorin hat einen hohen Siedepunkt (ca. 240 Grad Celsius). Normalerweise kokeln bei dieser Temperatur die Blätter weg (also wie rauchen). Vor allem sehr feine Blattstückchen brennen leicht an. Scheinbar wird aber wie bei THC, das Salvinorin mit anderen entstehenden und austretenden Gasen mitgeschleudert, so dass man es auch ohne kokeln bei niedrigeren Temperaturen (ca. 230 Grad Celsius) vaporizern kann. Ein Freund stellt an seinem Vaporizer die Temparatur für Salvia nur ein wenig höher als für Cannabis ein.
Laut einem Vaporizingexperten sollen ölige Extrakte (BlackWax) für den Vaporizer besser geeignet sein, als normale Blätter.
Der Trip soll beim Vaporizer aber mitunter auch recht heftig ausfallen. Vorsicht ist also geboten.

Meine eigenen Experimente mit Vaporizer (Volcano, Heisluftpistole) und normalen Blättern fielen jedoch nicht besonders stark aus. Ein Nachteil, den ich beim Vaporizer sehe ist die langsamere Wirkstoffaufnahme im Gegensatz zum Bongrauchen. Die Zeitspanne, in welcher der Wirkstoff aufgenommen wird ist besonders bei Salvia sehr wichtig und sollte so kurz wie möglich ausfallen. Ein Vaporizerköpfchen leert man jedoch meist in vielen langen Zügen, so dass der Konsum eher 3-5 Minuten dauert. Somit erreicht man nicht schnell genug höhere Konzentrationen im Blut und die Wirkung fällt schwächer aus, kann dafür aber etwas länger anhalten.
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2.3 Wie funktioniert die orale Aufnahme von Salvia divinorum ?

Normales Essen funktioniert bei Salvia divinorum nicht (es sei denn man kaut dabei sehr viele Blätter). Ein Tee klappt auch nicht, da Salvinorin A wie THC nur fett- und alkohollöslich ist. Leider wird Salvinorin A im Verdauungstrakt nicht effizient aufgenommen und kann deshalb nur über die Mundschleimhaut aufgenommen werden. Es gibt also die Möglichkeit etwas salvinorinhaltiges Material (Blätter,Extrakt) mindestens 15 Minuten im Mund zu belassen, um den Wirkstoff aufzunehmen.
Man kaut einen oder mehrere Prime aus gerollten Blättern. Diese sollten frisch sein. Ansonsten kann man auch trockene Blätter einweichen (geht sehr schnell). Ein vorsichtiges Spülen der Blätter in Wasser wird sowieso empfohlen, um die bitteren Tanine zu entfernen. Das Salvinorin bleibt im Blatt, da es nicht wasserlöslich ist. Bevor man anfängt sollte man seinen Mund mit einer Zahnbürte ausbürsten um tote Zellen zu entfernen.
Für die orale Aufnahme braucht man mehr Material als beim rauchen. Man kann z.B. zwei Prime aus jeweils 5 grossen Blättern drehen. Diese steckt man dann jeweils links und recht in die Backentaschen und kaut ab und zu auf ihnen herum, so dass der Saft herauskommt. Das Ganze sollte man so ca. 15 Minuten machen ohne gross die Brühe im Mund herunterzuschlucken. Danach kann man die Prime bzw. den Restbrei ausspucken und evtl. nochmal welche nachschieben. Ein oraler Trip beginnt nach ca. 10 Minuten, dauert länger (15-60 Minuten, evtl. noch länger) und ist sanfter als ein Rauchtrip.
Auch Extrakte können über den Mund aufgenommen werden. "Blackwax"=fester Extrakt oder Tinkturen (siehe Daniel Sieberts Webshop) werden dabei unter die Zunge getan. Dabei ist die Zugabe von verdünntem (!) Alkohol zu empfehlen, um die Aufnahme zu verbessern. Die orale Aufnahme von Flüssigextrakten, die auf reinem Alkohol oder nichtalkoholischen Lösungsmitteln (z.B. Acetonextrakt) basieren, ist nicht unbedingt empfehlenswert. Es kommt dabei häufig zu unangenehmen "Verbrennungen" der Mundschleimhaut, wobei z.T. kleine Bereiche der Mundoberfläche absterben können, die erst nach ein paar Tagen oder gar Wochen wieder verheilt sind.
Desweiteren soll es auch funktionieren "Salvia-Pappen" herzustellen und zu verwenden. Dafür wird Flüssigextrakt meist in mehreren Schritten auf saugfähige Pappe getropft. Nachdem der Extrakt eingetrocknet ist, kann man die Pappen lagern und bei Bedarf eine unter die Zunge legen (nicht schlucken). Die Wirkung ist wie bei den gekauten Blättern. Es soll zwar hilfreich sein, die Aufnahme des Wirkstoffes von Pappen mit Hilfe von DMSO zu verstärken. Jedoch werden dabei alle möglichen Stoffe in die Blutbahn befördert und daher sollte DMSO nur mit reinem Salvinorin A und nur von Experten verwendet werden.

Die orale Methode scheint allerdings leider bei einigen Personen (inklusive mir) gar nicht oder nur extrem schlecht zu funktionieren. Wer also beim oralen Konsum nichts merkt, kann einmal die Rauchmethode probieren.
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2.4 Welche Mengen benötigt man für einen Trip ?

1 mg (1/1000 g) Salvinorin A wirkt bereits sehr stark (ausserkörperliche Erfahrungen etc.). Getrocknete Salviablätter enthalten im Schnitt 0.5-3.5 mg Salvinorin pro Gramm (0.05-0.35 %). Es soll aber auch Blätter mit mehr als 5 mg/g (0.5%) geben. Wenn man von einem Durchschnittswert von 2.5 mg/g ausgeht, dann sind 1 mg Salvinorin bereits in 0.4g getrockneten Blättern enthalten!
Werden diese diese 0.4g nahezu komplett absorbiert, dann wird der Trip schon sehr heftig ausfallen. Viele Guides raten 0.5-2g Blätter zu rauchen. Ich finde diese Menge zu hoch. Ich habe in 1 Versuch ziemlich genau 0.1 g geraucht und hatte einen Level 3 Trip. Daher würde ich die Mengen eher mit 0.05-1g ansetzen.
Es ist übrigens schon recht unangenehm 0.25g in einem Zug zu rauchen.

Beim Kauen benötigt man oftmals mehr Material. Hier sind Mengen bis 3g getrocknete/30 g frische Blätter nicht selten. Dies liegt sicher an der langsameren und evtl. schlechteren Absorbtion des Wirkstoffes.

Als Anfangsdosis würde ich folgende Mengen ansehen:
0.1g normale Blätter (=0.02g 5fach-Extrakt = 0.01g 10fach-Extrakt = 0.005g 20fach-Extrakt)

Als Durchschnittsdosis würde ich folgende Mengen ansehen:
0.2g normale Blätter (=0.04g 5fach-Extrakt = 0.02g 10fach-Extrakt = 0.01g 20fach-Extrakt)

Durchschnittsdosis
Salvia divinorum Durchschnittsdosis
[image: Schizo]
Durchschnittsdosis
Salvia divinorum Durchschnittsdosis - Seitenansicht
[image: Schizo]

Bitte jedoch folgendes beachten: Die Qualität der puren Blätter kann schon recht stark schwanken. Noch grösser sind jedoch die Unterschiede, wenn man Extrakte verschiedener Hersteller oder Chargen miteinander vergleicht. So wurde bei einer Studie festgestellt, dass z.B. ein 5fach Extrakt schwächer war als normale Blätter, obwohl er eigentlich 5mal stärker sein sollte. Ein getesteter 20fach Extrakt enthielt nach dieser Studie nur 1% der erwarteten Wirkstoffmenge.
Ungewollte Überdosierungen können also z.B. entstehen, wenn man ein Produkt getestet hat, dieses nicht sehr stark war und man dann ein anderes Produkt konsumiert, welches wesentlich stärker ist, obwohl es unter der selben Bezeichnung verkauft wurde. Sobald man also einen neuen Extrakt konsumiert, sollte man immer erstmal vorsichtig antesten und wenn möglich einen Aufpasser dabei haben.

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3. Die Wirkung

3.1 Wie wirkt Salvia divinorum/Salvinorin A ?

Die Wirkung von Salvia divinorum bzw. Salvinorin A (beide wirken gleich) ist sehr eigen, sehr vielfältig und mit keiner anderen psychoaktiven Substanz vergleichbar. Es wirkt stark visionär und dissoziativ. Es kommt hauptsächlich zu einer Veränderung des Realitätsempfindens. Dies kann, muss aber nicht von optischen Veränderungen (Verzerrung, leicht intensivere Farben) der Umgebung bei offenen Augen begleitet sein. Salvia wird aber im Normalfall nicht wegen der "Optiken" konsumiert.
Interessanterweise werden, im Gegensatz zu fast allen anderen Drogen, die eigenen Gefühle nicht intensiviert. Trotzdem ist bei sehr hohen Dosen Orientierungsverlust mit kurzfristiger Panik möglich.
Salvia eignet sich also weder zur Erzeugung schöner noch zur Verdrängung schlechter Gefühle. Es ist keine gesellige Spassdroge sondern eher etwas für private "Forschungsreisen". Es ist auch keine Aufputsch- oder Abschaltdroge. Selbst dann nicht, wenn man mitunter für kurze Zeit seine gewohnte Realität verlässt. In geringen Dosen ist man eher etwas aktiver, während hohe Dosierungen meist sedierend wirken.
Salvia divinorum wirkt teils überhaupt nicht drogentypisch und ist eher seltsam, manchmal verwirrend und oftmals "spooky".
Die Wirkungen sind je nach Dosis unterschiedlich. Eine genauere Beschreibung der möglichen Wirkungen ist daher nach Intensitätsstufe geordnet in der Triplevelskala zu finden.
In einer e-Mail an mich fand ich ein schönes Wort, welches die Wirkung gut umschreibt - Hypertraum.
(Wobei das Leben an sich ja vielleicht auch nur eine Art Hypertraum ist ;).
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3.2 Wie ist der Wirkungsverlauf

Beim Rauchen:
Der Peak liegt etwa bei 90-150 Sekunden nach dem Rauchen. Schon deshalb muss Salvia schnell und möglichst mit einem Mal geraucht werden, da sonst der Peak des ersten Zuges schon vorbei sein kann, bevor der zweite kommt.
Nach 5 Minuten ist man schon wieder halbwegs in der alten Realität (die noch etwas verändert ist). Nach 10-15 Minuten ist das meisste vorbei. Ein leichtes Nachklingen der Wirkung kann noch ein Weile anhalten. Die wirklich heftige Phase dauert aber meisst nur 0-5 Minuten.

Wirkungskurve beim Rauchen von Salvia divinorum
Wirkungskurve beim Rauchen von Salvia divinorum
[image: Schizo]

Beim Kauen:
Start nach 5-15 Minuten. Der Trip kommt langsamer und sanfter. Somit ist er auch besser dosierbar als ein Rauchtrip, da man die Prime ausspucken kann wenn es zu stark wird. Dauer ca. 15-60 Minuten, mitunter auch noch länger.
Wirkungskurve beim Kauen von Salvia divinorum
Wirkungskurve beim Kauen von Salvia divinorum
[image: Schizo]

Hinweis zu den Wirkungskurven:
Die Kurven stellen nur übliche Wirkungsverläufe dar. Je nach Art des Rauchens (Anzahl und Abstand der Züge) bzw. Länge des Kauens kann die Kurve natürlich individuell abweichen. Der persönliche Metabolismus spielt bei der Dauer auch eine wichtige Rolle.
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3.3 Warum wirkt bei mir Salvia nicht, oder nur sehr schwach ?

Dies dürfte wohl eine der häufigsten Fragen sein. Viele Leute sagen, dass sie nichts oder nur sehr wenig spüren. Dies kann viele mögliche Gründe haben, die hier kurz aufgeführt werden sollen.
a) falsche Einnahme: darunter fallen z.B. das Rauchen der Blätter in einer Pfeife oder Joint (wer bei einer Pfeife nur lachen muss, den kann eine Bong auf Level 5 katapultieren), zu kurzes Drinhalten des Rauches (10-20 Sekunden sollten es schon sein), auslutschen der Blätter ohne diese richtig zu zerkauen.
Eventuell sollte man nochmal in Kapitel 2 nachlesen, ob man beim Konsum auch wirklich alles beachtet hat.
b) "Reverse Tolerance": Salvia scheint bei einigen Personen erst nach ein paar Versuchen zu wirken. Ähnlich wie beim Rauchen von Cannabis müssen sich also mache Personen erst "eintunen". Siehe auch Kapitel 3.4.
c) zu viel Ablenkung: Salvia divinorum sollte in ruhigem Setting konsumiert werden. Ein Party oder viele anwesende und laute Leute können den Trip stark stören.
d) Wirkung wird nicht bemerkt: unter Salviaeinfluss fühlt man sich nicht im herkömmlichen Sinne berauscht oder weggetreten. Daher kann es vorkommen, dass leichte Trip nicht gross bemerkt werden. Bei stärkeren Trips ist es allerdings unmöglich die Wirkung nicht zu bemerken.
e) Wirkungslosigkeit einer Einnahmemethode: Es kann sein, dass bei bestimmten Personen die Rauch- oder die Kaumethode versagt. Bei mir wirkt das Rauchen z.B. sehr stark (0.3g sind mitunter eine starke Dosis), die Kaumethode jedoch im Prinzip gar nicht (3g trockene Blätter blieben gekaut ohne Wirkung). Daher auch mal die anderen Methoden ausprobieren.
f) Du bist ein Hard-Head: Psychoaktive Substanzen wirken von Person zu Person verschieden stark. Bei Salvia gibt es da auch mitunter erhebliche Unterschiede. Einige Personen benötigen einfach eine viel höhere Dosis als andere, um etwas zu merken. Die einzig praktikable Lösung ist für diese Gruppe die Verwendung von Extrakten (z.B. 5X). Wenn Extrakte die ersten Male probiert werden sollte unbedingt ein Aufpasser/Tripsitter anwesend sein, da man sich mit Extrakten viel leichter überdosieren kann.
Es scheint auch Personen zu geben die ganz resistent gegenüber der Salviawirkung scheinen. Dies ist allerdings nur ein sehr kleiner Prozentsatz.
g) Dein Salvia ist nicht sehr potent. Getrocknete Salviablätter enthalten im Schnitt 2mg Salvinorin pro g und sind normalerweise schon potent. Allerdings soll es auch Betrüger geben, die andere Blätter unter die Salviablätter mixen. Vorsicht ist daher geboten, wenn die Blätter fein zerkrümelt erworben wurden (dies gilt *nicht* für Extrakte - die sollten recht feinkrümlig sein).
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3.4 Warum wirkt Salvia bei manchen Personen erst nach einigen Versuchen ?

Neben einer möglichen falschen Rauchtechnik scheint Salvia divinorum auch rein wirkspezifisch z.T. erst nach ein paar Versuchen zu wirken. Dieser Effekt ist beispielsweise auch von Cannabis bekannt. Gerade leichte Trips können so besonders bei Ablenkung leicht unbemerkt bleiben.
Da Emotionen bei Salvia nicht so tiefgreifend beeinflusst werden, bemerken gerade Anfänger die seltsamen Effekte nicht gleich.
Weiterhin bildet sich bei mehrmaligem Salviakonsum oftmals ein Deja-Vu-Gefühl heraus. Dies bedeutet, dass wenn man wieder Salvia konsumiert und die Wirkung der Substanz einsetzt, man sich viel leichter an vergangene Salviareisen erinnern kann. Man hat oft das Gefühl an einen vertrauten und bekannten Ort zurückzukehren.
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3.5 Wie wirkt Salvinorin A im Gehirn ?

Bis vor kurzem war noch unbekannt, welcher Rezeptor im Gehirn von Salvinorin A beeinflusst wird. Selbst ein Test an knapp 50 der bekanntesten Rezeptortypen von NovaScreen brachte keine positiven Ergebnisse.
Im Jahr 2002 gelang es endlich herauszufinden, welchen Rezeptor das Salvinorin A beeinflusst. Die Substanz wirkt dabei auf die sogenannten kappa-Opioid Rezeptoren. Allerdings hat Salvinorin A nichts mit Heroin zu tun. Es existieren nämlich drei Typen (jeweils noch mit Untertypen) von Opiod-Rezeptoren - mü, delta und kappa. Heroin und Morphium wirken ausschliesslich am mü-Rezeptor und Salvinorin A ausschliesslich am kappa-Rezeptor. Daher sind die Wirkungen auch total verschieden.
kappa-selektive Opioide zeichnen sich durch hohe Analgesie aus, wobei die mü-spezifischen Nebenwirkungen, wie z. B. Atemdepression, Obstipation oder physische Abhängigkeit nicht festgestellt werden können. Jedoch zeigt sich bei den kappa-Opioiden ein anderes Nebenwirkungsspektrum mit Sedierung (Beruhigung), Dysphorie (gedämpfte Stimmungslage) und Diurese (Harnausscheidung) - alles Nebenwirkungen, die auch beim Konsum von Salvia divinorum auftreten können.
Rezeptoren beeinflussende Stoffe können als sogenannte Agonisten oder Antagonisten auftreten. Agonisten hemmen die Weiterleitung von Nervenimpulsen und Antagonisten heben deren hemmende Wirkung wieder auf. Salvinorin A ist ein kappa-Agonist - das Molekül hemmt also die Weiterleitung von Impulsen. Ein kappa-Antagonist hebt die Wirkung von Salvinorin A also wieder auf. Salvinorin A ist dabei die erste Stickstofffreie Verbindung mit diesen Eigenschaften, die bisher entdeckt wurde.
Dass die Beeinflussung des kappa-Opioid-Rezeptors die Wahrnehmung so extrem verändern kann war neu, auch wenn ähnliche Wirkungen von anderen kappa-Agonisten bekannt waren. Somit wird er Ziel von Medikamententest werden, die Störungen der Wahrnehmung sehr effektiv behandeln sollen. Breitband-Opioidantagonisten wie Naloxon und Naltrexon können schon heutzutage psychische Symptome wie Halluzinationen günstig beeinflussen.
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3.6 Welche Gegenmittel gibt es ?

Wie im vorhergehenden Unterkapitel erwähnt ist das wirksame Molekül Salvinorin A ein kappa-Agonist, dessen Wirkung durch einen kappa-Antagonisten wieder aufgehoben werden kann.
Es soll laut Daniel Siebert möglich sein, die Effekte von Salvinorin A durch die vorherige Gabe von Naloxone, einem Breitband-Opioidantagonisten, zu blockieren. Zum Abbrechen eines Trips wurde es aber meines Wissens noch nicht verwendet.
Der bekannteste kappa-Antagonist ist das Norbinaltorphimin. Dieser sollte also ein noch spezifischeres Gegenmittel darstellen. Allerdings liegen auch hier noch keine praktischen Erfahrungen vor. Ein weiterer kappa-Antagonist ist Nalmefene.
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4. Die Gefahren - Welche gibt es und wo liegen sie ?

4.1 Macht Salvia divinorum süchtig ?

Da Salvia im allgemeinen eher selten positive Gefühle auslösst, wie die meissten anderen Drogen, ist das Missbrauchspotential gering. Wegen der kurzen Wirkdauer kann man mit Salvia divinorum keine Probleme verdrängen.
Die meisten Konsumenten finden die Erfahrung zu intensiv, um sie oft zu wiederholen. Mir ist noch kein dokumentierter Fall von psychischer Abhängigkeit/Gewohnheit bekannt. Selbst ein anfangs eventuell täglicher Probierkonsum von manchen Jugendlichen wird im Normalfall schnell wieder eingestellt.
Eine körperliche Abhängigkeit oder Entzugserscheinungen treten nicht auf. Tiere verabreichen sich nicht freiwillig Substanzen, die wie Salvinorin A den kappa-Opioid Rezeptor ansprechen. Das Belohnungssystem des Gehirns wird also nicht aktiviert.

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4.2 Welche Nebenwirkungen gibt es ?

Da Salvia ein Diuretikum ist, treibt es einen teilweise genau wie Bier oder Kaffee zum Klo. Also am besten vor dem Trip nochmal aufs Örtchen gehen.
Schweissausbrüche kommen nur manchmal vor, aber nicht immer (unbekannt woran dies liegt). Man kann innerhalb von Sekunden stark schwitzen und besonders im Sommer regelrecht nass sein. Das Ganze ist oft mit einem Hautkribbeln verbunden. Obwohl man oft ein Gefühl von Hitzewallungen hat, soll sich die Körpertemperatur nicht erhöhen (Fiebermessungen von SalviaD-Mitgliedern). Die Körpertemperatur wird wahrscheinlich sogar leicht gesenkt (typische Wirkung von kappa-Opioid-Rezeptor Agonisten).
Wie bei Alkohol hat man bei höheren Dosen einen sehr wankenden Gang und schlechte Koordination . Man läuft eher wie auf einem schwankendem Schiff. Daher sollte man am besten ruhig sitzen oder liegen.
Es kann vorkommen, dass man eine Art partielle Amnesie hat und nicht mehr weiss, dass man Salvia oder überhaupt eine Droge zu sich genommen hat. Somit hält man die Wirkungen oft für real, was zu einem gewissen Kontrollverlust führen kann und man Dinge macht, die für Aussenstehende nicht nachvollziehbar sind.
Mitunter weiss man noch vom Salviakonsum, kommt aber mit den unheimlich real erscheinenden Erlebnissen und der Geschwindigkeit des Trips nicht zurecht. Gerade ungewollt heftige Salviaexkusionen können somit durchaus ziemlich unangenehm sein.

Mitunter fühlt man sich direkt nach dem Konsum geistig, wie körperlich etwas müde und breit - ein bisschen wie nach Cannabis. Teilweise kann dies jedoch auch daran liegen kann, dass diese beiden Substanzen häufig zeitlich zusammenhängend konsumiert werden und man dann die Wirkungen und Nebenwirkungen der einzelnen Stoffe schlechter trennen kann.
Ein Internetkontakt berichtet von Kopfschmerzen nach dem Konsum bei sich und seinen Freunden. Auch einige andere Konsumenten berichteten in Internetforen von gelegentlichen Kopfschmerzen. Ausserdem meinten einige Internetkontakte, dass sie sich danach für eine Weile psychisch nicht ganz so gut fühlten und ein wenig von der Rolle waren. Leicht depressive Verstimmungen können also auch mal auftreten, was auch typisch für kappa-Opiod-Rezeptor Agonisten ist.

Bei einigen wenigen Konsumen treten während oder kurz nach dem Konsum auch agressive Stimmungen auf, wo auf banale Gegebenheiten überproportional emotional reagiert wird.
Ein Konsument berichtete über:
1. Reversible Sehstörungen (Über einige Stunden eine verschwommene Sicht, einmal vorgekommen).
2. Reversibles Gefühl des "Ziehens" im Rücken. Nicht unbedingt unangenehm aber besorgniserregend da fremd und unerklärlich. Vor allem nach dem rauchen von Salvia (verursacht bei mir mehr Nebenwirkungen als Wirkungen). Dauer: Stunden bis Tage. In einem Fall sogar länger als eine Woche (nachdem die Substanz geraucht wurde).
3. Bei oraler Aufnahme: Starker Brechreiz (aufgrund der Bitterstoffe, einmal vorgekommen).
Ein anderer Konsument berichtete von Herzrasen nach dem Konsum eines selbst hergestellten Extraktes.

Diese Nebenwirkungen treten nicht bei jedem auf und sind im Normalfall nur von kurzer Dauer. Allerdings sieht man so, dass nicht alle Konsumenten nur positive Wirkungen verspüren.
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4.3 Welche körperliche Gefahren existieren und wie sieht es mit der Toxizität aus ?

Rauchen schadet ganz klar der Lunge und kann Krebs verursachen. Bongwasser sieht nach Salviakonsum nicht sehr lecker aus. Mit Extrakten kann aber dieser Faktor im Prinzip beliebig verringert werden. Auch durch Kauen der Blätter kann man die Schäden durch das Rauchen umgehen. Ansonsten sind noch keine körperlichen Gefahren durch Salviakonsum bekannt.
Tierversuche mit Ratten und Mäusen kamen zu dem Ergebniss, dass selbst länger andauernde (14 Tage) und höhere Dosierungen (100-1000fache Dosis, die beim Menschen halluzinogen wirkt) keine Organschäden hervorrufen. Somit besitzt Salvinorin A also eine sehr geringe Toxizität und dürfte bei den üblichen Konsummustern keinerlei körperliche Folgeschäden nach sich ziehen.
In Pflanzenextrakten gibt es zwar auch andere Substanzen wie z.B. Polyphenole, die in hohen Dosen per Injektion bei Tierversuchen toxisch gewirkt haben. Bei den gängigen Konsumarten und Dosierungen dürften diese Stoffe jedoch keine relevanten Schäden verursachen.

Die wirkliche körperliche Gefahr liegt bei Salvia eher in der psychoaktiven Wirkung selbst begründet. Wenn der Konsument zuviel Salvinorin erwischt hat, kann es vorkommen, dass er scheinbar orientierungslos umherläuft/sich bewegt. Dabei kann er sich ernsthaft verletzen (sich stossen, über etwas drüberfallen, Treppe herunterfallen...), oder Schäden anrichten (Wasser- oder Feuerschaden durch Bong umkippen). Dies liegt darin begründet, dass man auf sehr hohen Dosen die Welt extrem verändert wahrnimmt. Geometrie, Grössenwahrnehmung, Tiefensehen und Richtungssinn können verändert sein. Mitunter glaubt man an einem ganz anderen Ort zu sein. Der Konsument ist im Prinzip wie in einem Traum, wobei aber die Bewegung des Körpers nicht wie bei einem richtigen Traum blockiert wird. Somit reagiert der Konsument in seiner geistigen Vorstellung genau richtig auf die Situation, die er sieht. Nur von aussen wirkt dieses Verhalten beängstigend bis albern und kann ebend auch zu unbeabsichtigeten Verletzungen führen.
Salvia daher nicht im Stehen konsumieren. Der Konsument sollte eine bequeme sitzende oder liegende (bzw. aufs Bett setzen und nach Konsum hinlegen) Haltung einnehmen. Schneidersitz ist z.B. ganz gut geeignet.
Es kann vorkommen, dass man unter dem Einfluss der Substanz ein gesteigertes Körperempfinden hat und somit z.B. seinen Herzschlag besonders stark wahrnimmt. Dies scheint allerdings nur eine rein psychische Wirkung zu sein. Vor wirklich problematischen körperlichen Komplikationen ist mir bisher nichts bekannt.
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4.4 Wie sieht es mit geistigen Gefahren aus ?

Mir ist kein Fall bekannt, wo die Salviawirkung viel länger als normal gewesen ist (kein "hängenbleiben"). Auch ist mir nicht bekannt, dass der Konsum von Salvia eine Krankheit der Psyche (Psychose, Schizophrenie...) ausgelöst hätte. Dies verwundert bei der Intensität der Erfahrung. Ich denke die Ursache liegt darin, dass Salvia nicht so stark die Gefühle beeinflusst wie z.B. Pilze, LSD oder MDMA. Dadurch hat ist man zwar trotzdem mittendrin, wird aber emotional nicht so stark mitgenommen. Grundsätzlich muss man aber trotzdem beachten, dass Salvinorin ein sehr starkes Halluzinogen ist, dessen Wirkung auf ein so komplexes Gebilde wie die menschliche Psyche nicht komplett vorhersehbar ist.
Bei sehr häufigem Konsum (z.B. täglich), kann es laut diverser Erfahrungsberichte bei einigen Personen doch zu psychischen Problemen kommen. Nach Absetzen des Konsums scheinen diese aber wieder zu verschwinden.
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4.5 Wie sieht es mit Gefahren beim Konsum von (fast) reinem Salvinorin A aus ?

Sollte jemand wie auch immer in den Besitz von reinem Salvinorin A kommen, und nicht über eine sehr teure Präzisionswaage (mindestens 100microgram (1/10.000g) Genauigkeit) verfügen, so sollte diese Person die Reinsubstanz nicht konsumieren! 1mg (1/1000g) Salvinorin sind bereits eine sehr starke Dosis. Ohne präzise Messinstrumente ist also eine genaue Dosierung unmöglich und unangenehme Trips mit Kontrollverlust sehr wahrscheinlich.
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4.6 Was ist mit Jugendlichen oder labilen Persönlichkeiten ?

Ein Salviatrip kann schon stark am eigenen Weltbild rütteln. Die Erfahrung ist also z.T. recht heftig. Daher sollten labile und ängstliche Personen, sowie Menschen mit psychischen Störungen vom Konsum eher Abstand nehmen.
Das gleiche gilt für Jugendliche. Wer unter 18 Jahre alt ist, sollte von Salvia divinorum eigentlich die Finger lassen. Ich bin selbst noch ziemlich jung und denke daher dies ganz gut beurteilen zu können. Sicher stirbt ein 16 Jähriger nicht gleich, wenn er ein paar Salviablätter raucht. Aber es ist schon für "ausgewachsene" Persönlichkeiten schwer, die unter Salvia gemachten Erfahrungen zu verarbeiten, und mit bereits Bekanntem zu vereinen. Auch bei Erwachsenen kann das Lernen nur Schritt für Schritt geschehen. Für einen Jugendlichen, als der man ja meist noch etwas orientierungslos ist, könnte daher Salviakonsum evtl. negativ sein.
Leider soll es allerdings laut einem Freund durchaus Jugendliche geben, die versuchen sich mit Salvia den Kopf zuzuballern und es zu häufig konsumieren. Hier hilft allerdings kein ohnehin nicht durchzusetzendes Verbot dieser unscheinbaren Pflanzen, sondern nur ehrliche Aufklärung und Führung auf dem psychedelischen Pfad der Erkenntnis.
Ich habe Salvia zum ersten mal mit 21 konsumiert und fand dieses Einstiegsalter perfekt.

Fazit:

Salvia divinorum scheint bis jetzt eine recht sichere psychoaktive Substanz mit ziemlich geringen Suchtpotential zu sein. Aufpasser (Tripsitter) und eine vorsichtige Dosierung können körperliche Schäden durch Desorientierung/Uminterpretation der Realität vermeiden. Die Schäden durch das Rauchen sollten klein gehalten werden.
Je stärker die verwendete Zubereitung ist (normale Blätter<5X-Extrakt<10X-Extrakt<Salvinorin A), umso wahrscheinlicher sind mit Kontrollverlust behaftete Überdosierungen. Daher immer erstmal mit den normalen Blättern anfangen und nur bei Wirkungslosigkeit steigern.
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5. Set und Setting - Wie sorge ich für eine sichere Reise ?

5.1 Welchen Einfluss hat das Set/die Grundstimmung ?

Bei fast allen Drogen wirkt sich die Grundstimmung recht stark auf den erlebten Rausch aus (am wenigsten bei z.B. Alkohol, am stärksten bei Pilzen/LSD). Bei Salvia divinorum ist dies nach meinen Erfahrungen nach nicht ganz so stark der Fall. Man sollte also schon recht gut drauf sein, wenn man Salvia konsumiert. Allerdings ist dieser Faktor nicht so hoch wie bei Pilzen oder LSD zu bewerten. Eine etwas schlechte Stimmung wird kaum gleich einen "Horrortrip" auslösen. Daher kann Salvia mitunter auch etwas spontaner konsumiert werden.
Ein weiterer Faktor des Sets sind die Vorerlebnisse und Erwartungen. Bereits durchlebte Salviaerfahrungen können einen Trip beeinflussen. Während die Substanz wirkt kann man sich ausserdem viel besser an alte Salviareisen erinnern. Ein bereits durchlebter mit Angst erfüllter Trip wird also auch die nächsten Reisen etwas prägen.
Interessanterweise werden, wie ich finde, die Emotionen durch Salvia nicht verstärkt. Ich war noch nie von Salvia euphorisch gestimmt oder depressiv/schlecht gelaunt. Natürlich können auch mal etwas Zufriedenheit, Angst oder Desorientierung auftreten. Aber angesichts der mitunter extrem fremdartigen Erlebnisse ist die Intensität dieser Gefühle doch verhältnismässig gering.
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5.2 Welches Setting/Umfeld ist zu empfehlen ?

Die Umgebung sollte immer zu der verwendeten Substanz passen. Bei einem Salviatrip zieht man sich nach innen zurück und trennt sich eher von der Welt. Daher ist Salvia divinorum als Partydroge denkbar ungeeignet.
Man sollte im Gegenteil eine ruhige und bekannte Umgebung auswählen. Gute Beispiele: abends mit Tripsitter bei sich selbst zu Hause, in der Natur beim Camping. Ausser einem Aufpasser sollten möglichst keine weiterne Personen anwesend sein, da man sich dadurch manchmal beobachtet fühlt und abgelenkt wird. Geräusche von diesen Personen stören den Trip und holen einen manchmal etwas zurück.
Ob man nun Musik mag oder reine Stille (schwer zu bewerkstelligen) muss jeder selber ausprobieren. Ich höre immer Musik (Psychedelic Trance). Musik hat den Vorteil, dass sie bei starken Trips wie ein Anker fungiert, der mir sagt, dass mein Körper noch in "der alten Welt" sitzt und ich mit ihm verbunden bin (sonst könnte ich ja die Musik nicht hören). Allerdings beeinflusst Musik den Trip auch. Man sollte zu schnelle Musik vermeiden, da die einen Salviatrip zu verwirrend gestalten kann. Ruhige und friedliche Musik (Ambient,Chillout,Trance) ist angebrachter.
Man sollte sich auf dem Trip nicht gross bewegen, da man so die Wirkung am stärksten spürt und z.T. seinen Körper verlassen kann. Eine bequeme sitzende oder liegende Position ist wie gesagt am besten.
Prinzipiell kann man wohl sagen, dass ein Setting, welches für Meditation passt, auch für eine Salviareise geeignet ist.
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5.3 Ist Salvia divinorum partytauglich ?

Nein. Man kann zwar evtl. "toll" ablachen, wenn man es auf einer Party konsumiert, aber sonderlich gewinnbringend ist dies nicht. Die Trips können manchmal schon von sich aus verwirrend genug sein - wer will sich also schon blamieren, wenn er zuviel erwischt hat und die Peilung verliert ?
Ein ruhiges privates Setting ist wie gesagt am besten.
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5.4 Wozu braucht man einen Tripsitter ?

Ein Tripsitter ist jemand, der auf einen, während des Trips aufpasst. Damit können z.B. körperliche Verletzungen bei Überdosierung mit Desorientierung vermieden werden. Bei Problemen kann der Tripsitter den Reisenden auch durch Ablenkung besser in die gewohnte Welt zurückholen. Ansonsten sollte sich aber der Tripsitter ganz ruhig verhalten (nicht reden, rascheln, einen anstarren etc.), und nur bei Problemen eingreifen. Tripsitter kann am besten ein(e) gute(r) Freund(in) sein, der/die auch noch Salviaerfahren ist, oder zumindest einiges Grundwissen besitzt.
Ein Tripsitter sollte vor allem dann anwesend sein, wenn jemand die ersten Male Salvia konsumiert, oder wenn neue Konsummethoden oder Extrakte ausprobiert werden! Aber auch sonst ist ein Tripsitter immer eine gute Idee, auch wenn man bei bekannter Dosis ruhig mal alleine auf Reise gehen kann.
Interessanterweise kommt es bei Salvia immer mal zu recht intensiven "Hitchhiking"-Effekten. Dabei verspürt auch der Aufpasser oder anwesende Personen eine Salviaähnliche Veränderung der Umgebung und zwar ohne etwas konsumiert zu haben. Der Trippende trägt also den Aufpasser manchmal Huckepack ein wenig mit in das Salvialand hinein.
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5.5 Gibt es "schlechte Trips", und was macht man in dem Falle ?

Schlechte bzw. zu heftige Trips kann es auch mit Salvia geben, z.B. bei einer ungewollt starken Dosis eines Extraktes (meist in Ermangelung einer ordentlichen Feinwaage). In solchen Fällen ist man hauptsächlich desorientiert. Man weiss nicht genau "was hier gerade so abgeht". Es kann vorkommen, dass man denkt tot zu sein oder in einer fremden Zeit/Dimension, im Meer der Realitäten oder sonstwas verloren zu sein und nie wieder sein gewohntes Leben zu leben. Manchmal scheint auch alles zu irreal und man weiss gar nicht mehr was man glauben soll. Dies kann von in Einzelfällen extrem starken Angstgefühlen begleitet sein. Eine Person berichtet sogar von körperlichen Schmerzen während eines schlechten Trips.
Desweiteren kann bei zu hohen Dosen eine Art Schlafwandeln auftreten - der Konsument verhält sich seltsam, nämlich dem entsprechend, was er erlebt. Wenn diese Leute dann anfangen sich etwas unkoordiniert zu bewegen und Verletzungsgefahr besteht, sollte man die Person einfach sanft festhalten.
In all diesen Fällen hilft am meisten, beruhigend mit der Person zu reden (falls sie euch versteht). Sagt, dass er/sie Salvia konsumiert hat und die seltsamen Wirkungen nur von dieser Substanz kommen, egal wie real auch alles erscheinen mag. Sprechen über gemeinsame Erlebnisse kann den anderen wieder etwas mit der Realität und seiner Identität vertraut machen, genau dafür ist ein Tripsitter da.
Ansonsten einfach abwarten, dafür sorgen, dass der andere es bequem hat und eventuell etwas ruhige Musik spielen. Nach einer Weile (meist 15 Minuten selbst beim Rauchen aber in Einzelfällen bis zu 1.5 Stunden) hat sich dann jeder wieder in seine alte Welt eingefunden. Der Schreck sitzt evtl. noch etwas in den Knochen und man sieht manche Dinge nun vielleicht etwas anders (was ja so gewollt ist), aber man gewinnt auch schnell Abstand wie von einem seltsamen Traum.
Sollte ein Trip doch einmal nicht aufhören (wovon ich allerdings noch nie gehört habe), so sollte ein kappa-Antagonist die Wirkung von Salvinorin A (ein kappa-Agonist) wieder aufheben (siehe Kapitel Gegenmittel)
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6. Wie sind Wechselwirkungen mit anderen Drogen und existiert Toleranzbildung ?

6.1 Kann ich es mit anderen Drogen mischen - welche Wechselwirkungen gibt es ?

Salvia ist ein stark wirkendes Halluzinogen und sollte eigentlich alleine konsumiert werden. Die Wirkungen reichen ja auch aus. Trotzdem will ich hier auf einige Punkte eingehen, da sonst wahrscheinlich doch einige experiementierfreudige Freaks alles austesten müssen.
Kombination mit:
a) THC (Haschisch/Marihuana): Salvia+THC ist noch eine recht gute und vielverwendete Kombi. Das THC steigert die Intensität des Salviatrip und macht ihn noch etwas interessanter/bunter/trippiger. Trotzdem gehen beide Substanzen in eine etwas ähnliche (traumartige) Wirkungsrichtung und harmonieren deshalb.
b) Alkohol: Meiner Erfahrung dämpft Alkohol nur den Salviatrip etwas und lässt einen alles weniger klar wahrnehmen. Wer so betrunken ist, dass er schon so nicht mehr weiss, wer er ist, sollte von Salvia natürlich die Finger lassen. Ansonsten sollte es zwar keine grösseren Probleme geben, allerdings bringt diese Mixtur auch nichts. Meist überdeckt der gedämpfte Salviatrip den Alkoholrausch einfach.
c) Lachgas/N2O: Ich habe diese Kombination mehrfach getestet. Besonders bei gerauchtem Salvia ist das Timing echt schwierig. Meisst überdeckt entweder das Salvia oder das Lachgas den anderen Rausch. Beide spielen also nicht so richtig zusammen. Ausserdem habe ich das Gefühl, dass die Salviagöttin N2O nicht so mag.
d) Psilocybinpilze/LSD: Im Prinzip passen Pilze bzw. LSD gut zu Salvia. Allerdings kommt es zu einer recht gewaltigen Wirkungsverstärkung. Die Desorientierung steigt dabei meist auch an. Also Vorsicht ! Diese Kombination kann selbst für erfahrene Psychonauten zu heftig sein. Da man noch auf Pilzen/LSD ist, wenn man aus dem zeitlosen Salviaraum zurückkommt, kann dies sehr verwirrend sein und Horrortrips auslösen! Wer diese Kombination unbedingt probieren will, sollte mit einer kleinen Menge Salvia am Ende eines Pilz-/LSD-Trips beginnen.

Es sind mir noch keine ernsthaften Komplikationen durch Salviamischkonsum zu Ohren gekommen. Oft unterdrückt/überpowert Salvia andere Drogen (THC,Alk,Lachgas). Gerade aber die Kombi mit Pilzen und LSD kann sehr heftig werden und ist nur was für sehr erfahrene (mit Salvia und Pilzen/LSD) Leute.
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6.2 Wie sieht es mit der Toleranz aus ?

Der Körper bildet eigentlich keine, oder nur eine geringe Toleranz gegenüber Salvinorin auf. Nach einer halben Stunde dürfte eine eventuell vorhandene Toleranz so gut wie aufgehoben sein und Salvia wieder genauso potent wirken. Dadurch ist es aber auch möglich mehrmals hintereinander zu rauchen, falls man nicht gleich etwas merkt (gut für Anfänger). Trotzdem wird kaum jemand oft nacheinander eine volle Dosis konsumieren.
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7. Erwerb - Welche rechtlichen Grundlagen gelten für Salvia divinorum und wo ist es erhältlich ?

7.1 Ist Salvia divinorum legal?

Deutschland: Salvia divinorum (Pflanzen und Pflanzenteile) wurde am 15.2.2008 in Anlage 1 des BtMG aufgenommen und ist damit in Deutschland illegal!
Schweiz: Salvia divinorum wurde im Frühjahr 2010 in das Verzeichnis aller betäubungsmittelhaltigen Stoffe aufgenommen und ist damit in der Schweiz illegal!
Siehe dazu auch Legalitätsstatus von Salvia divinorum in Deutschland und Schweiz

Salvia divinorum und Salvinorin A sind in Österreich, sowie vielen anderen Ländern der Welt weiterhin legal.

Australien verbietet als erstes Land Salvia divinorum im Sommer 2002. Die angegebenen Gründe dafür sind eher schwammig und basieren z.T. einfach nicht auf Tatsachen.
Dänemark verbietet leider auch am 23. August 2003 Salvia divinorum und Salvinorin A.
Schweden folgt wie zu erwarten der Verbotspolitik und verbietet Salvianorin A, sowie alle Salvianorin A haltigen Teile der Pflanze an sich am 1.April 2006. Ein echter Aprilscherz - haben wohl Angst, dass die Schweden in den deprimierend langen Nächten zu viel Salvia rauchen ?! ;)
In Norwegen, Finnland und Island ist Salvia divinorum inzwischen verschreibungspflichtig.
Weitere Ausnahmen stellen Belgien, Italien, Süd-Korea und Spanien (dort nur Verkauf verboten) dar. Die aktuellsten Informationen zum Legalitätsstatus in den einzelnen Ländern findet man bei Erowid.

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7.2 Wo ist es erhältlich ?

In Headshops, auf Internetseiten und im Ethnobotanikfachhandel. Oder ganz einfach von Freunden.
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7.3 Wie sieht es aus ?

getrocknete Blätter
Getrocknete Salviablätter
[image: Sagewisdom-Shop]

verschiedene getrocknete Blätter
Verschiedene trockene Salviablätter
eine breite Auswahl an Größen und Farben
[image: Schizo]

Getrocknete Salviablätter sind hell-dunkelgrün oder hell-dunkelbraun. Manchmal auch mit einem leichten Touch grau.
Die hier gezeigten relativ grünen Blätter wurden sicherlich frisch geerntet und dann getrocknet. Mitunter können die Blätter aber auch dunkler und schrumpeliger sein. Dies ist meist dann der Fall, wenn sie an der Pflanze abgestorben und getrocknet sind. Einen Einfluss auf die Potenz scheint dies aber nicht zu haben.
Auf alle Fälle sind die Blätter aber ziemlich crispy, starr und zerbröseln leicht.

Bilder von lebenden Pflanzen gibt es in der Salvia divinorum Bildergalerie
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7.4 Wieviel kostet es ?

Meist so um 0-15 Euro für 5g. Je nach gekaufter Menge kann der Grammpreis bei 0.80-4 Euro liegen. 100g/150 DM war bis jetzt eines der günstigsten Angebote.
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7.5 Was kosten Extrakte ?

Hier einige Preise (jeweils für 1 Gramm) aus dem Internet (April 2002):

Rohextrakt:
 5X/6X: 13-17 Euro
 10X: 18-20 Euro

standardisierter Extrakt:
 5X/6X: 22 Euro
 10X: 54 Euro

Die Extraktarten werden in Kapitel 10.2 erklärt.
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7.6 Es gibt mehrere Sorten? Was ist was ?

Es gibt meist Salvia aus Hawaii,Mexiko oder Europa. Die Sorte ist eigentlich egal. Zum einen handelt es sich wahrscheinlich sowieso um ein und dieselbe Pflanze (da Klone). Zum anderen schwankt die Potenz weniger von Sorte zu Sorte, sondern hängt eher mit den Umweltbedingungen zusammen (Licht, Wasser, Jahreszeit..). Selbstgezogenes Salvia divinorum kann daher so potent sein wie kommerzielles. Auf die Werbung muss man hier nicht unbedingt hören. So ist es klug, sich erstmal im Netz über den Händler zu informieren.
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7.7 Was ist Salvia-Farbstoff ?

Ethnobotanikläden und Internetshops bieten manchmal sogenannten "Salvia-Farbstoff" an. Dabei scheint es sich ganz einfach um einen Flüssigextrakt (siehe Kapitel 10.2) zu handeln, der durch das enthaltene Chlorophyl natürlich grün gefärbt ist, so dass man theoretisch damit malen könnte.
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7.8 Salvia und Drogentest ?

Es wird bisher bei Drogentests nirgends speziell auf Salvia divinorum Konsum geprüft. Dazu ist die Pflanze zu exotisch. Der Nachweis dürfte sich auch schwierig gestalten, da Salvia nach Versuchen nicht im Schweiss nachweisbar ist. Im Urine konnten 1.5 Stunden nach den Rauchen von Salvia auch keine Wirkstoffe mehr festgestellt werden. Der Wirkstoff wird also im Körper recht schnell umgewandelt/abgebaut.
Natürlich versteht es sich von selbst, dass nach dem Konsums eines solchen Halluzinogens ausreichend Zeit vergangen sein sollte, bevor man sich wieder hinter das Steuer eines Autos setzt. Am besten erst wieder am nächsten Tag nach einer guten Mütze Schlaf.
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8. Anbau und Pflege - Wie baue ich Salvia divinorum selber an ?

Bemerkung: Zum Anbau von Salvia divinorum habe ich noch eine separate und ausführlichere Anleitung geschrieben: Die Salvia divinorum Anbauhilfe.

8.1 Kann man Salvia divinorum in Europa selber anbauen ?

Ja, das geht recht gut. Topf mit ca. 2/3 Blumenerde und 1/3 Seramis. Wenn der Steckling aus einer feuchten Umgebung kommt, dann langsam an neue Luftfeuchtigkeit gewöhnen (siehe Kapitel 8.4). Keine direkte Sonne, aber trotzdem nicht zu wenig Licht. Leuchtstoffröhen sind besonders im Winter zu empfehlen.

Salvia unter Leuchtstoffröhre
Leuchtstoffröhren führen zu..
[image: Schizo]
Salvia unter Leuchtstoffröhre
..schönen grossen Blättern
[image: Schizo]

Im Sommer kann Salvia divinorum sogar nach etwas Eingewöhnung draussen wachsen. Frost wird allerdings nicht vertragen.

Salvia gesunde Outdoorpflanzen
Supergesunde Outdoorpflanzen
[image: SalviaD-Mailingsliste]

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8.2 Wo bekomme ich Samen her ?

Salvia blüht recht selten nach einer längeren Kurztagsperiode (11 Stunden Licht, 13 Stunden möglichst Dunkelheit).
Start der Blüte
Beginn der Blüte
[image (c) *]
Salvia divinorum Blüte
Sich entwickelnde Blüte
[image (c) *]
Salvia divinorum Blüte
Sehr schöne voll entwickelte Blüte
[image (c) *]

Leider setzen die Blüten nur recht selten Samen an, welche dann oftmal noch schlechter keimen. So gibt es zur Zeit nur sehr wenige aus Samen gezogenen Pflanzen.
Glücklicherweise kann man aber Salvia divinorum wirklich leicht über Stecklinge vermehren. Auch wenn es inzwischen sicher sehr viele lebende Salvia divinorum Pflanzen auf der Welt gibt, so stammen die meissten doch von einem von zwei Stecklingen ab, die aus Mexiko mitgebracht wurde. Inzwischen wurden weitere Stecklinge eingeführt und erste Pflanzen aus Samen gezogen. Allerdings ist die genetische Vielfalt nicht sehr hoch und alle Pflanzen sind fast identisch. Dies erklärt auch, warum die verschiedenen angepriesenen Sorten im Prinzip gleich viel Salvinorin A enthalten können. Der wahre Wirkstoffgehalt wird also hauptsächlich von den Umweltbedingungen bestimmt. Ich habe auch eine eigene Webseite zur Stecklingsvermehrung von Salvia erstellt.
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8.3 Wo bekomme ich meinen ersten Steckling her ?

Natürlich braucht man erstmal einen Steckling, um mit der Vermehrung beginnen zu können. Den bekommt man von einem guten Freund, in manchen Head- oder Growshops oder im Internet (siehe Links auf meiner Salvia divinorum Hauptseite).
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8.4 Wie gewöhne ich die Pflanzen an eine andere Luftfeuchtigkeit ?

Salvia divinorum wächst in ihrem natürlichen Habitat bei einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit. Vor daher mögen die Pflanzen eine hohe Luftfeuchte, wie man sie z.B. mit einsprühen oder einem kleinen Folienzelt erreichen kann.
Doch einspühen macht Arbeit und das Folienzelt sieht nicht sehr ansprechend aus. Da Salvia divinorum sehr anpassungsfähig ist, kann man die Pflanzen auch prima an normale Zimmerluft gewöhnen.
Der Übergang von hoher zu niedrigen Luftfeuchte sollte dabei langsam und nicht abrupt erfolgen, sonst hängen die Blätter schnell schlapp nach unten oder vertrocknen gar. Beim Einsprühen braucht man einfach nur die Sprühfrequenz zu senken, bis man gar nicht mehr sprühen muss. Bei Verwendung eine Folienzeltes empfiehlt es sich nach und nach immer mehr kleine Löcher in die Folie zu schneiden, bis diese irgendwann wie ein Schweizer Käse aussieht. Dann kann man die Folie ganz entfernen.
Ein Umgewöhnung kann auch bei gekauften Stecklingen notwendig sein, wenn diese unter hoher Luftfeuchtigkeit gezogen wurden. Am besten erstmal Plastetüte drüber (=Folienzelt) und dann die Schweizer Käse Methode anwenden.
Bei der Umgewöhnung scheinen die Pflanzen eine Art Schutzschicht aufzubauen, so sind Blätter, die unter trockener Luft gewachsen sind meist dicker und fester als solche, die unter hoher Luftfeuchte gewachsen sind.
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9. Ernte und Lagerung

9.1 Wann und wie kann ich ernten ?

Ich sammle nur abgefallene Blätter auf, die genauso potent sind wie frisch gepflückte. Ansonsten kann man möglichst von unten ab und zu ein paar Blätter abschneiden, sollte die Pflanze dabei aber nicht zu sehr stressen (nicht mehr als 1/4 der Blätter abschneiden).
Sehr lange Pflanzen kann man aber getrost teilen - einen Kopfsteckling machen, unten etwas Stamm zum neu austreiben stehen lassen und vom mittleren Teil Blätter ernten und aus dem übriggebliebenen Stamm auch noch einen oder mehrere Stecklinge machen.
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9.2 Wie soll ich es lagern ?

Salviablätter und Extrakte sollten dunkel und trocken aufbewahrt werden. Zimmertemperatur schadet nicht gross. Ein normales Schrankfach reicht also.
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9.3 Wie sieht es mit der Haltbarkeit aus ?

Salvinorin A ist ein recht stabiles Molekül. Bei korrekter Lagerung ist es über Jahre haltbar. Das heisst, dass normalerweise auch noch 3 Jahre alte Blätter aus dem Schrank durchaus recht potent sein können.
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10. Extrakte

10.1 Was ist ein Salviaextrakt ?

Wie bereits erwähnt, müssen die meisten Personen doch eine recht grosse Menge an Pflanzenmaterial schnell rauchen, um die gewünschten Wirkungen zu erleben. Auch bei der oralen Methode ist mitunter der Konsum von recht vielen Blättern notwendig. Da dies nicht sonderlich angenehm ist, besteht der Wunsch nach potenteren Zubereitungen, bei denen weniger Material konsumiert werden muss. Salviaextrakte sind solche potenzierten Zubereitungen.
Extrakt wird wahrscheinlich auch durch die schnellere Inhalation der Dosis verstärkend wirken. So könnte also 0.1g 5X stärker wirken als 0.5g normale Blätter, obwohl sich gleich viel Salvinorin A darin befindet.
Extrakte sind also dazu da, möglichst wenig Material zu konsumieren, um die Lunge zu schonen. Extrakte sind jedoch nicht dazu gedacht randvoll ins Köpfchen geschüttet zu werden und sich total abzuschiessen. Es ist kein Zeichen von Coolheit sich extrem potente Extrakte zu geben ! Wer mir dies nicht glauben will, wird sicher eines Besseren belehrt.
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10.2 Welche Extraktarten gibt es ?

Salviaextrakte können in flüssige und feste Extrakte eingeteilt werden. Desweiteren kann man feste Extrakte noch in "Rohextrakte" und "standardisierte Extrakte", sowie in "Black Wax" unterteilen.

10.2.1 Flüssigextrakte

Diese basieren auf Lösungsmitteln, in welchen Salvinorin A gut lösslich ist. Es werden normale getrocknete und pulverisierte Salviablätter mit diesem Lösungsmittel vermischt. Nach einer Weile ist das Salvinorin A von den Blättern in das Lösungsmittel übergegangen und man kann abfiltern. Das Lösungsmittel lässt man eindunsten, allerdings nicht komplett. So verfügt man über eine Lösung, die recht viel Salvinorin A enthält. Diese Lösung kann nun z.B. nach belieben bei Bedarf auf eine kleine Menge Salviablätter (oder andere Rauchmischungen) getropft werden, welche nach Verdunsten des Lösungsmittels geraucht werden können. Je mehr Flüssigextrakt auf die Blätter getropft wird, umso potenter ist die Zubereitung. Mit einer Spritze kann man so tropfenweise sehr gut dosieren.
"Salvia-Farbstoff":
Ethnobotanikläden und Internetshops bieten manchmal sogenannten "Salvia-Farbstoff" an. Dabei scheint es sich ganz einfach um einen Flüssigextrakt zu handeln, der durch das enthaltene Chlorophyl natürlich grün gefärbt ist, so dass man theoretisch damit malen könnte.

10.2.2 Feste Extrakte

"xX-Extrakt":
Wenn man Flüssigextrakte auf einer geringen Menge zerkrümelter Salviablätter (oder anderen Trägermaterialien wie z.B. Damiana) eindunsten lässt, erhält man Blätter, die um ein vielfaches potenter sind als unbehandelte Salviablätter. Wenn z.B. der Flüssigextrakt von 8g Salvia auf 2g zerkrümelter Blätter verteilt wird, erhält man 2g, welche 5 mal so potent sind wie normale Blätter, da sich auf ihnen das Salvinorin von insgesamt 10g (8+2) befindet. Solch ein Extrakt wird meist als "5X" angeboten. So gibt es verschiedene Stärken wie 2X,5X,10X und vereinzelt sogar 20X.
Aus 20g Blättern kann man also
4g 5X (16g extrahieren und auf 4g auftragen) oder
2g 10X (18g extrahieren und auf 2g auftragen) oder
1g 20X (19g extrahieren und auf 1g auftragen) herstellen.

Wenn jemand also 0.1g von einem "10X" raucht, dann nimmt er das Salvinorin von 1g Salviablättern auf. Bei einem durchschnittlichen Gehalt von 2.5 mg/g wären dies also 2.5mg Salvinorin in diesen 0.1g Extrakt ! Diese Menge ist für mindestens 95 Prozent eine extreme Überdosis. Ich habe eine gute Waage mit 0.025g Genauigkeit, aber selbst mit dieser kann man einen 10X nicht mehr genau genug abwägen.
Damit Überdosierungen vermieden werden, sollte man also auf den 5X oder 6X zurückgreifen. Potentere Extrakte sollten sich dann wirklich nur die Personen antun, die eine besondere Unempfindlichkeit haben und daher mehr brauchen als der durchschnittliche Konsument.
Diese Extraktart wird am häufigsten verkauft.
Je nach Reinheit des für die Herstellung benutzten Flüssigextraktes unterscheidet man zusätzlich zwischen "Rohextrakt" und "standardisiertem Extrakt":
"Rohextrakt":
Bei einem Rohextrakt (engl.: crude extract) wird das rohe Lösungsmittel mit allen aus den Blättern extrahierten Stoffen (neben Salvinorin A noch Chlorophyl, Fette und weitere Stoffe) auf die Trägersubstanz gebracht. Durch das Chlorophyl ist diese Variante dann meist dunkel bis schwarz. Durch die ganzen Nebenstoffe ist dieser Extrakt nicht so rein wie ein "standardisierter Extrakt" und daher auch etwas unangenehmer beim Rauchen.
xX-Rohextrakt kann von Anbieter zu Anbieter in der Potenz schwanken - je nach Potenz der verwendeten Salviablätter!
"standardisierter Extrakt":
Im Gegensatz zu Rohextrakt wird bei standardisiertem Extrakt (engl.: standardized extract) der verwendete Flüssigextrakt erst noch von den ungewollten Stoffen mittels standardisierter chemischer Verfahren gereinigt, so dass fast nur noch Salvinorin A gelösst ist. Die betropften Blätter sollten daher nicht so dunkel und ölig sein wie bei Rohextrakt. Dieses reinere Produkt lässt sich somit auch angenehmer rauchen und ist für die Lungen weniger schädlich.
Zusätzlich wird bei einem standardisiertem Extrakt noch die Salvinorin A Menge genau gemessen. Ein standardisierter 5X-Extrakt sollte immer 12.5 mg/g und ein 10X-Extrakt 25mg/g enthalten - unabhängig von Hersteller oder Anbieter. Dies hat den Vorteil, dass man nach einigen Versuchen recht gut einschätzen kann was einem bei welcher Menge erwartet.
Durch den zusätzlichen Reinigungsschritt ist diese Extraktart teurer als der Rohextrakt.
1g standardisirter 10X-Extrakt würde bei mir für ca. 50 mittelstarke Trips reichen ! Also übertreibt es nicht und dosiert vorsichtig.

"Black Wax":
Dies ist die englische Bezeichnung für einen gummi-/teerartigen Verdunstungsrest. Wenn man nämlich einen Flüssigextrakt komplett verdunsten lässt, so erhält man einen klebrigen Rest, der aus Chlorophyl,Salvinorin A,Fetten und weiteren Stoffen besteht. Dies sind alles die Stoffe, die sich im Lösungsmittel gelösst haben. Black Wax kann man rauchen (auf Trägersubstanz, da es alleine kaum brennt) oder z.B. unter die Zunge legen. Black Wax wird eigentlich nur von interessierten Personen für den privaten Gebrauch hergestellt und nicht verkauft.
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10.3 Wie kann ich selbst einen Extrakt machen ?

Man braucht zur Herstellung eines Extraktes ein Lösungsmittel. Sehr gut geeignet sind Aceton,Isopropylalkohol und Chloroform. Geeignet ist auch hochprozentiger Alkohol.
Chloroform bekommt man nicht und der Umgang damit ist zu gefährlich. Isopropylalkohol ist z.B. in den Reinigungsmitteln für Computer, aber leider nur mit 72 Prozent. Das geht zwar, ist aber nicht ideal. Möglichst reiner Alkohol (95-98 Prozent) funktioniert zur Not auch, vor allem, wenn er warm ist, allerdings soll 1 ml Alkohol nur 2mg Salvinorin aufnehmen können. Wodka und dergleichen sind so gut wie gar nicht geeignet.
Ein Lösungsmittel habe ich noch nicht erwähnt: Aceton. Dies ist in meinen Augen die beste Wahl. Aceton lösst Salvinorin A sehr gut, es verdunstet bei Zimmertemperatur schnell (wichtig bei Flüssigextrakten), ist aber leider etwas feuer- und explosionsgefählich und bildet gesundheitsschädliche Dämpfe (daher am besten im Freien arbeiten oder sehr gut lüften) ! Aceton gibt es zwar für ca. 7 Euro pro 1L im Baumarkt bei den Verdünern/Farben, aber dieses ist oftmals verunreinigt. Reineres Aceton bekommt man in manchen Apotheken (aber z.T. nur in geringen Mengen), oder im Chemikalienhandel (auch Internet), wobei man aber meist 18 Jahre alt sein muss. Man kann die Reinheit eines Lösungsmittels mit einem Spiegel/einer Glasplatte testen. Einfach auf das saubere Glas Aceton tropfen und verdunsten lassen. Danach sollte kein Rest zu sehen sein (evtl. gegen das Licht halten).
Aceton ist feuergefährlich und nicht gerade gesund. Daher gut verschlossen an einem kühlen und gut belüfteten Ort aufbewahren. Beim Umgang mit Aceton Feuer- und Funkenquellen meiden, wegen der Explosionsgefahr. Bei der Prozedur immer gut lüften oder draussen arbeiten.
Man sollte trockene Blätter für die Extraktion verwenden, da frische zu viel Wasser enthalten, welches später nur langsam verdunstet.
Man könnte die Blätter auch noch vorher vorsichtig in Wasser spülen, um wasserlössliche Stoffe (z.B. bittere Tanine) zu lösen. Da Salvinorin nicht gut wasserlöslich ist, bleibt es weitgehend in den Blättern, ein gewisser Teil des Salvinorins wird aber trotzdem ausgeschwemmt werden. Wenn man gespült hat, dann sollte man die Blätter natürlich erst wieder trocknen lassen bevor es mit der Extraktion losgeht.

Hier der Ablauf am Beispiel für die Herstellung von 2g 5X-Extrakt aus 10g Blättern. Andere Mengen und Konzentrationen können nach den Informationen unter 10.2.2.1 xX-Extrakte berechnet werden.

2g 5X-Extrakt aus 10g Blättern:
1. 10 g trockene Salviablätter kleinkrümeln. Da wir einen 5-fach Extrakt machen wollen, legen wir 1/5 der zerkrümelten Blätter zur Seite - also 2g. Die restlichen 8g schüttet man in ein verschliessbares Glas. Würde man einen 10-fach Extrakt machen wollen, würden man 1/10, also 1g zurücklegen und 9g in das Glas schütten.
2. Die zerkrümelten Blätter im Glas mit Aceton oder einem anderen geeigneten Lösungsmittel begiessen, so dass die Blätter ca. 1/2cm mit Lösungsmittel bedeckt sind.
3. Glas dicht verschliessen.
4. An zimmerwarmen Ort stehen lassen. Ab und zu schütteln.
5. Nach ein paar Tagen Lösungsmittel abfiltern (Metallsieb oder Kaffeefilterpapier (kein Plastik !)) oder abpipetieren (z.B. mit einer Spritze) und verschlossen aufbewahren.
6. Punkt 2-5 für eine vollständigere Extraktion noch 2 mal wiederholen.
7. Alle drei gesammelten Lösungsmittel zusammengiessen und eindunsten lassen, z.B. auf 8 ml bei 8g. Das Eindunsten geht am besten bei grosser Oberfläche. Das Lösungsmittel sollte draussen verdunsten ! Sonst könnten Gesundheitsschäden drohen. Ich werde in der nächsten Version eine gute Technik mit Hilfe einer Aquarienpumpe erläutern.

Fertig ist der Flüssigextrakt. 1 ml enthält nach unserem Beispiel das Salvinorin A von 1g Salviablättern, also im Schnitt 2.5mg Salvinorin A/1ml Flüssigextrakt. 0.25 ml können da durchaus schon sehr gut wirken. Wer "Black Wax" will lässt alles komplett eindunsten. Wer 5X herstellen will lässt die 8 ml auf den zurückgelegten 2g zerkrümelter Blätter eindunsten, so dass diese dann 5 mal so potent sind wie normale Blätter.
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images (c): * Bilder mit freundlicher Genehmigung von The botany of Salvia divinorum. Thanx to Aaron Reisfield for permission.


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